Zürich (awp) - Der Energiekonzern Alpiq ist nun offiziell in ausschliesslich Schweizer Hände übergegangen. Der Anfang April angekündigte Verkauf der 25 Prozent Beteiligung von Electricité de France (EDF) ist in trockenen Tüchern. Die wenigen Aktien im Streubesitz sollen zudem demnächst dekotiert werden.

Käuferin sind die Aktionäre Primeo Energie, vormals EBM und Mitglied des Konsortiums Schweizer Minderheitsaktionäre, sowie die EOS Holding. Diese wiederum wollen die Aktien an eine Schweizer Anlagegesellschaft weiterreichen. Der neue Grossaktionär heisst CSA Energie-Infrastruktur, ein von der Credit Suisse verwalteter Fonds, in den 135 Schweizer Pensionskassen investiert sind.

Finanziert worden sei der Kauf mittels Pflichtwandeldarlehen durch CSA, teilten Primeo Energie, EOS und CSA am Dienstagabend gemeinsam mit. Bei Fälligkeit würde die Pflichtwandeldarlehen in Alpiq-Aktien umgewandelt. Das deutsche Bundeskartellamt habe dem Anfang April bereits angekündigten Erwerb des EDF-Anteils am 6. Mai 2019 genehmigt.

Konsortialvertrag mit EDF vorzeitig beendet

Alpiq selbst teilte am Dienstagabend in einer separaten Mitteilung mit, dass mit dem Vollzug der Transaktion nun die Konsortialvereinbarung der Gründungsaktionäre mit EDF vorzeitig vom 29. September 2005 ende. Diese hatte der französische Energiekonzern ohnehin bereits zuvor per September 2020 gekündigt. Des weiteren würden auch die vier Verwaltungsräte vonseiten EDF mit sofortiger Wirkung zurücktreten, schrieb Alpiq weiter, namentlich François Driesen, Birgit Fratzke-Weiss, Xavier Lafontaine und John Morris.

Der Kaufpreis für die EDF-Beteiligung betrug entsprechend früheren Angaben rund 489 Millionen Franken oder 70 Franken je Alpiq-Aktie. Das Konsortium Schweizer Minderheitsaktionäre (inklusive Primeo Energie) und EOS Holding SA hielten somit jetzt zusammen genau 87,91 Prozent an Alpiq. Bei den verbleibenden 12,09 Prozent handelt es sich um die an der Schweizer Börse SIX kotierten Titel. Die Publikumsaktien sollen gemäss ebenfalls früheren Angaben von der Börse genommen werden.

Wie viele Franken den Pubikumsaktionären für die Alpiq-Aktien geboten werden, ist noch unbekannt. "Es wäre falsch, auf einen höheren Preis zu spekulieren", hatte jedoch Dominik Bollier als Vertreter der künftigen Aktionärin CSA Anfang April gesagt. Sicherlich würden aber alle Aktionäre gleich behandelt.

Unklar ist bislang zudem weiterhin, wer die Publikumsaktien zurückkaufen wird - also ob dies Alpiq oder jemand von den Aktionären sein wird.

ys/jb