Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

TECHEM - Der Heizungs- und Wasserableser Techem hat die Vorbereitungen für einen Börsengang gestartet, der in Deutschland der größte des kommenden Jahres werden könnte. Die Eigentümer, der Schweizer Finanzinvestor Partners Group und zwei kanadische Pensionsfonds, sind in der finalen Phase der Auswahl der Banken, die den Deal begleiten sollen. Das sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen dem Handelsblatt. Techem könnte dabei mit bis zu 8 Milliarden Euro bewertet werden. (Handelsblatt)

CHARGE X - Das Münchener Start-up Charge X will Firmen den Umstieg auf die Elektromobilität erleichtern und erhält dafür nun erneut frisches Geld. Für die Expansion in neue Märkte und den Ausbau der Dienstleistungen hat die Ladeinfrastrukturfirma insgesamt 11,5 Millionen Euro eingesammelt. Das Kapital kommt federführend vom ebenfalls aus München stammenden Wagniskapitalgeber UVC Partners. Bisher hatte das 2018 gegründete Unternehmen 4,5 Millionen Euro bei Geldgebern eingenommen. Einer Studie der Nationalen Leitstelle für Ladeinfrastruktur im Auftrag des Verkehrsministeriums könnten in Deutschland 2030 bis zu 14,8 Millionen Elektroautos und Plug-in-Hybride zugelassen sein. (Handelsblatt)

DEUTSCHE BAHN - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat sich für eine Aufspaltung der deutschen Bahn ausgesprochen. "Wir fordern die Trennung von Netz und Betrieb bereits seit langer Zeit", sagte sein Bundesvorsitzender, Detlef Neuß, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Bereiche Netz, Energie sowie Station und Service sollten zusammengeschlossen und in eine gemeinwohlorientierte Gesellschaftsform umgewandelt werden, forderte er. "Die Gesellschaftsform AG taugt aus unserer Sicht nicht dazu, den öffentlichen Personenverkehr auf der Schiene als Daseinsvorsorge für die Fahrgäste zufriedenstellend zu betreiben", so Neuß. Das gelinge nur, wenn die Konzernbereiche nicht mehr zu gewinnorientiertem Arbeiten verpflichtet sind. (RND)

LAMBORGHINI - Der Sportwagenhersteller Lamborghini hat den Verkauf von reinen Verbrennerfahrzeugen beendet. "Unsere Modelle Huracan und Urus sind bis zum Produktionsende ausverkauft", sagte der Chef des Unternehmens, Stephan Winkelmann, der Zeitung Welt. Die Modelle werden in den Jahren 2024 und 2025 durch Plugin-Hybride ersetzt, also durch teilweise elektrisch betriebene Wagen. Für den ersten Plugin-Hybrid Revuelto, den die Volkswagen-Tochter seit März im Angebot hat, sei die Produktion bis Ende 2025 ausverkauft, sagte Winkelmann. Dem Manager zufolge hat Lamborghini bis Ende Juni 5341 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Rekord. "Das letzte Jahr war unser absolutes Rekordjahr und wir peilen auch in diesem Jahr ein sehr gutes Ergebnis an", sagte er. (Welt)

TRUMPF - Inmitten der Debatte über eine drohende Deindustrialisierung Deutschlands setzt der Ditzinger Maschinenbau- und Technologiekonzern Trumpf ein gewichtiges Zeichen. Wie Nicola Leibinger-Kammüller, die Vorsitzende der Geschäftsführung, in einem Interview von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten sagte, wird das Familienunternehmen bis 2027 insgesamt 380 Millionen Euro am Stammsitz in Ditzingen investieren. Knapp 200 Millionen fließen bis Herbst 2023 in das sogenannte Areal 4 für die Lasertechnik sowie in ein Ausbildungszentrum. Weitere 180 Millionen Euro werden für ein neues Kundenzentrum aufgewendet. Nicola Leibinger-Kammüller sieht darin ein "Bekenntnis zum Standort und zum Ökosystem Großraum Stuttgart". (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)

TECH-KONZERNE - Eine Gruppe von sieben großen Tech-Firmen fällt künftig als "Gatekeeper" unter das EU-Digitalgesetz. Amazon, Apple, Microsoft, Samsung, Alphabet (Google), Meta (Facebook) und Bytedance (Tiktok) haben der EU-Kommission mitgeteilt, dass sie die Kriterien erfüllen. Das gab EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton bekannt. Bei "Gatekeepern" handelt es sich um besonders große, marktbeherrschende Plattformbetreiber, die eine Vermittlerrolle zwischen einer großen Anzahl von Nutzern und Unternehmen spielen. Der Digital Markets Act (DMA) verpflichtet diese "Gatekeeper" ab März 2024 dazu, sich an eine Reihe von Grundregeln zu halten. So darf der Online-Marktplatz Amazon beispielsweise seine eigenen Produkte nicht mehr bevorzugt anzeigen, sondern muss die Produkte anderer Händler gleichbehandeln. (Handelsblatt)

ALEPH ALPHA - Das KI-Start-up Aleph Alpha ist für seinen neuen Vertriebschef bei Google fündig geworden. Ramin Mirza soll die Internationalisierung vorantreiben - und im Konkurrenzkampf mit Microsoft bestehen. Mirza war bei Google die vergangenen 14 Monate in Dublin für die Skalierung von Start-ups verantwortlich, die mit Google zusammenarbeiten. Bei Aleph Alpha soll Mirza mit seinen Kontakten in die Industrie den Vertrieb und die internationale Expansion verantworten. "Die Tech-Riesen machen mir keine Sorgen", sagt Mirza im Gespräch mit der FAZ. "Der Größte zu sein heißt nicht immer, der Beste zu sein." Zudem hätten Unternehmen kein Interesse daran, nur von einem Anbieter abhängig zu sein. (FAZ)

RENELL BANK - Die Frankfurter Wertpapierhandelsbank Renell schließt offenbar ihre Pforten oder hat diese augenscheinlich schon geschlossen. Wie der FAZ zugetragen wurde und auch das Portal Finanz-Szene berichtete, soll allen Beschäftigten am Freitag gekündigt worden sein. Die Bank wollte sich am Dienstag auf Anfrage der FAZ nicht äußern. Das aktuell schwierige Umfeld könnte der im Umbau befindlichen Bank nun das Genick gebrochen haben. Mehrfach, zuletzt im August des vergangenen Jahres, war das Kapital erhöht worden. Nun wird gemunkelt, eine weitere Kapitalerhöhung sei dem Institut von der Finanzaufsicht untersagt worden. (FAZ)

VATTENFALL - Der Versorger Vattenfall steht in Berlin vor einem Scherbenhaufen. Das schwedische Unternehmen wollte seine Fernwärme-Firma meistbietend verkaufen, wobei eine Bewertung von mehr als 3 Milliarden Euro im Raum stand. Mithilfe der Investmentbank Citi organisierte Vattenfall einen Verkaufsprozess für das Tochterunternehmen Stadtwärme. Doch die Nachfrage war verhalten. Von den bekannten Interessenten aus dem Kreis der Infrastrukturinvestoren - wie Macquarie, Brookfield und CPPIB - gab Finanzkreisen zufolge bis zu der Frist, die vor wenigen Tagen ablief, keiner ein bindendes Angebot ab. (Handelsblatt)

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July 05, 2023 00:58 ET (04:58 GMT)