BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, ist zuversichtlich, dass sich die Ärzteschaft in absehbarer Zeit auf ein neues Gebührensystem zur Behandlung von Privatpatienten einigt. Montgomery sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die gültige Gebührenordnung ist mehr als 30 Jahre alt. Sie braucht dringend eine Renovierung, weil viele moderne Verfahren bei ihrer Verabschiedung noch gar nicht existierten." Für Patienten sei das Honorarsystem kaum durchschaubar. Und für Ärzte entstehe eine Rechtsunsicherheit, was sie abrechnen dürfen.

Nun liege ein Entwurf auf dem Tisch, den die BÄK mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) und der Beihilfe für Beamte, Soldaten und Richter erarbeitet habe. Dieser spiegele "den aktuellen Stand der Wissenschaft wider und berücksichtigt dabei die Kostenentwicklungen". Zudem solle eine Kommission auf gesetzlicher Basis eingerichtet werden, die die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) regelmäßig an moderne Gegebenheiten anpasst.

Innerhalb der Ärzteschaft bestehen zum Teil erhebliche Bedenken gegen den Entwurf. "Manche Kollegen fordern, dass wir diese Fortentwicklung alleine machen sollen - ohne die Krankenversicherungen", sagte Montgomery. Von anderer Seite wurden Befürchtungen laut, dass sich die Neuregelung zu sehr an der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und deren niedrigeren Honoraren orientiere.

Für kommenden Samstag wurde deshalb ein Sonderärztetag (11.00 bis 17.00 Uhr) nach Berlin einberufen, um die Bedenken auszuräumen. Die GOÄ ist eine Verordnung, die das Bundesgesundheitsministerium - mit Zustimmung des Bundesrates - erlässt./rm/DP/zb