HAMBURG (dpa-AFX) - Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet in diesem Jahr mit einem weltweiten Anstieg der Insolvenzen um rund sechs Prozent. Das wäre der vierte Anstieg in Folge, teilte die deutsche Regionalorganisation des weltweiten Konzerns am Donnerstag in Hamburg mit. Gegenüber dem Vorjahr mit neun Prozent mehr Insolvenzen habe sich der Anstieg zwar etwas verlangsamt, dafür sei er jedoch fast überall zu beobachten. In vier von fünf Ländern sei mit mehr Firmenpleiten zu rechnen. "Das bedeutet, dass Exportrisiken praktisch überall lauern", sagte Ron van het Hof, Chef von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Einen sicheren Hafen gibt es kaum noch."

Die Ursachen für den weltweiten Anstieg der Insolvenzen sieht die Allianz-Tochter in der anhaltenden Konjunkturschwäche, vor allem in den Industriestaaten und dem produzierenden Gewerbe. Auch die Folgen aus Handelskonflikten, politischen Unsicherheiten und sozialen Spannungen würden die Unternehmen in diesem Jahr in Atem halten. Spitzenreiter bei den erwarteten Insolvenzen ist Chile mit einem Zuwachs von 21 Prozent, vor der Slowakei und Indien mit zwölf und elf Prozent. Auch in China werden die Insolvenzen um zehn Prozent steigen. In Europa ebenso wie in Deutschland erwartet Euler Hermes ein Plus von drei Prozent. Damit steigen die Insolvenzen in Deutschland erstmals seit zehn Jahren wieder an./egi/DP/jha