Brüssel (Reuters) - Das Modehaus Pierre Cardin und der deutsche Textilhersteller Ahlers könnten gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen haben.

Die EU-Kommission leitete nach Durchsuchungen im vergangenen Juni ein formelles Wettbewerbsverfahren gegen die Unternehmen ein, wie sie am Montag mitteilte. Dabei geht es um den Vorwurf, dass die Firmen den grenzüberschreitenden Handel sowie den Online-Handel mit Pierre-Cardin-Produkten eingeschränkt haben sollen.

Einer der zentralen Vorteile des EU-Binnenmarktes sei es, dass die Verbraucher sich in der Union nach den besten Kaufgelegenheiten umschauen könnten, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Versuche, Parallel-Importe zu verhindern, behinderten indes den gemeinsamen Markt. Deshalb prüfe die Kommission, ob die Lizenz- und Vertriebsvereinbarungen zwischen Ahlers und Pierre Cardin Verkäufe innerhalb der EU einschränkten.

Ahlers, Hersteller für Herrenbekleidung, vertreibt Mode unter mehreren Marken. Dazu zählt neben Pierre Cardin auch Baldessarini. Das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Herford hatte 2019/20 einen Jahresumsatz von knapp 152 Millionen Euro erzielt.