Konzernabschluss der AGRARIUS AG nach IFRS für den Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2020

AGRARIUS AG - Geschäftsjahr 2020

INHALTSVERZEICHNIS

Ungeprüfter Konzernabschluss 2020 nach IFRS*

  • Konzernlagebericht
  • Konzernbilanz nach IFRS
  • Konzerngewinn- und -verlustrechnung und Konzerngesamtergebnisrechnung nach IFRS
  • Eigenkapitalveränderungsrechnung
    für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020
  • Konzernkapitalflussrechnung
  • Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020
  • Der Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr 2020 wird freiwillig aufgestellt und ist nicht geprüft. Der Konzernabschluss wurde aus dem geprüften und mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehenen Einzelabschluss der AGRARIUS AG sowie dem ungeprüften Einzelabschluss der Ackerlust GmbH in Deutschland und den geprüften und mit Testat versehenen Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften in Rumänien erstellt.

AGRARIUS AG, Wehrheim

Konzernlagebericht 2020

1. Geschäftliche Grundlagen

Das Kerngeschäft der AGRARIUS AG ist die professionelle Bewirtschaftung von Agrarflächen. Der regionale Fokus liegt dabei auf Rumänien und damit auf dem osteuropäischen Wirtschaftsraum. Seit dem Jahr 2017 wird auch der Handel mit Agrarrohstoffen betrieben. In Rumänien existieren mit der Apodemus Agrar SRL (im folgenden Apodemus) und der Tomtim Tomnatic SRL (im folgenden Tomtim) zwei vollkonsolidierte Tochtergesellschaften. Die im Dezember 2016 übernommene BDKW Agrar SRL (im folgenden BDKW) ist, wie die im Jahr 2014 übernommene Jantom SRL (im folgenden Jantom), eine eigenständige Tochtergesellschaft der Tomtim und wird ebenfalls in den Konzernjahresabschluss der AGRARIUS AG konsolidiert. Im Oktober 2016 wurde die Ackerlust GmbH durch Bargründung als 100%ige Tochtergesellschaft der AGRARIUS AG errichtet. Unter der Marke "Ackerlust" wurden hochwertige Lebensmittel aus Eigen- und Drittproduktion verkauft. Im Jahr 2019 wurde die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft aufgrund der deutlich unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung eingestellt. Die bewirtschaftete Fläche im Erntejahr 2019/2020 betrug rund 6.489 Hektar.

Der Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr 2020 wird freiwillig aufgestellt und ist nicht geprüft. Der Konzernabschluss wurde aus dem geprüften und mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehenen Einzelabschluss der AGRARIUS AG sowie dem ungeprüften Einzelabschluss der Ackerlust GmbH in Deutschland und den testierten Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften in Rumänien erstellt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche- und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die AGRARIUS AG konzentriert sich seit der Gründung auf Standorte in Westrumänien (Banat). Diese Region bietet überwiegend Ackerflächen in besonders guter Qualität. Vor dem Hintergrund einer positiven Preisentwicklung in den vergangenen Jahren und den zu erzielenden Pachtpreisen schätzen wir das weitere Wertsteigerungspotenzial für Ackerflächen jedoch als zunehmend limitiert ein. Sicherlich spielt auch die Zinsentwicklung auf den internationalen Märkten eine Rolle für die weitere Entwicklung der Preise für Ackerland. Die bisher steigenden Preise für Ackerflächen führen im zeitlichen Verlauf zu tendenziell höheren Pachten bei neuen Pachtverträgen. Der Abschluss weiterer, langfristiger Pachtverträge zum Ausgleich für nicht verlängerte Pachtverträge und die Verlängerung bestehender Verträge sind auf einem aktuell marktüblichen Pachtpreisniveau gelungen und werden kontinuierlich weiterverfolgt.

Die klimatischen Bedingungen in Westrumänien sind für den Ackerbau mit Niederschlägen von 600 bis 650 Liter pro Quadratmeter p.a. in der Vergangenheit grundsätzlich gut. Die Witterung in den letzten Jahren hat uns jedoch, wie viele andere Ackerbauern, vor neue Herausforderungen gestellt. Das Erntejahr 2019/2020 war wie das Vorjahr von schlechten Bedingungen für unsere Kulturen geprägt. Insbesondere sorgten eine stark ausgeprägte Trockenheit im Herbst 2019 und Frühjahr 2020 für eine Minderung der Erträge bei Winterweizen und Winterraps durch eine ungenügende Jugendentwicklung. Späte Frostnächte bis in den April hin mit Temperaturen von bis zu -8 Grad haben die Kulturen weiter geschädigt.

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Die Verkaufspreise für die von uns produzierten Agrarrohstoffe orientieren sich an den internationalen Vorgaben sowie der nationalen und regionalen Nachfrage. Das Verkaufspreisniveau über alle Sorten unserer Agrarrohstoffe im Jahr 2020 bewegte sich im Schnitt mit 198,- €/t sehr deutlich oberhalb der Höhe des Vorjahresniveaus von 146,- €/t. Hintergrund ist unter anderem die gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegene Winterrapsfläche. Die durchschnittlichen Erträge 2020 über alle Kulturen sind mit 4,2 t/Hektar deutlich unter dem Vorjahresniveau (5,6 t/Hektar), insbesondere der Ertrag des Winterweizens enttäuschte mit nur 3,5 t/Hektar. Das gleiche Bild bei Körnermais, der mit Erträgen von nur 6,7 t/Hektar gegenüber dem Vorjahr mit 11,1 t/Hektar ebenfalls deutlich unter den Erwartungen blieb.

2.2. Geschäftsverlauf

Das Jahresgesamtkonzernergebnis, welches sich aus dem Konzernjahresergebnis von -1.837 T€ (Vj. -2.278 T€) und dem sonstigen Ergebnis von 3 T€ (Vj. -35 T€) zusammensetzt, beträgt -1.834 T€ (Vj. 2.313 T€) und liegt damit 479 T€ über dem Vorjahresergebnis.

Das negative Ergebnis ist in erster Linie auf die erneut sehr ungünstigen Witterungsbedingungen für nahezu alle Kulturen und die damit verbundenen geringeren Erntemengen zurückzuführen. Daraus resultierte kulturübergreifend ein Umsatz pro Hektar von 833 €/Hektar (Vj. 819 €/Hektar) trotz der deutlich gegenüber dem Vorjahr angestiegenen Winterraps Fläche.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden rund 6.489 Hektar bearbeitet. Eine durch Anbau von Winterraps, Winterweizen und Wintergerste (Ziel ca. 60 bis 70 % der Anbaufläche) sowie Körnermais, Soja und Sonnenblume geprägte Fruchtfolge sollte uns in den nächsten Jahren ermöglichen, einen sortenübergreifenden, regional überdurchschnittlichen Erlös zu erzielen.

Die mit Winterkulturen bestellten Flächen sind zum 31. Dezember 2020 um rund 238 Hektar auf 4.717 Hektar gegenüber dem Vorjahr (4.479 Hektar) angestiegen. Damit haben wir einen Anteil von rund 72 % Winterkulturen auf unseren Flächen erreicht. Die unfertigen Erzeugnisse haben sich zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um 117 T€ auf 2.550 T€ erhöht.

Ferner ist die Abschreibung des herstellungsbezogenen Anlagevermögens auf 1.600 T€ (Vj. 1.466 T€) gestiegen. Im Wirtschaftsjahr 2020 wurden Neu- und Ersatzinvestitionen in technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 424 T€ (Vj. 441 T€) vorgenommen.

Im Bewirtschaftungszyklus 2019/2020 fielen die Ernteergebnisse wie folgt aus:

  • Winterweizen:
    1. Anbau auf 1.355 Hektar (Vj. 2.807 Hektar), durchschnittlicher Ertrag 3,5 t/Hektar (Vj. 4,9 t/Hektar)
  • Wintergerste:
    1. Anbau auf 1.336 Hektar (Vj. 1.187 Hektar), durchschnittlicher Ertrag 6,2 t/Hektar (Vj. 6,5 t/Hektar)
  • Winterraps:
    1. Anbau auf 2.026 Hektar (Vj. 485 Hektar), durchschnittlicher Ertrag 3,1 t/Hektar (Vj. 2,7 t/Hektar)
  • Körnermais:

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o Anbau auf 989 Hektar (Vj. 945 Hektar), durchschnittlicher Ertrag 6,7 t/Hektar (Vj. 11,1 t/Hektar)

  • Soja:

o Anbau auf 601 Hektar (Vj. 460 Hektar), durchschnittlicher Ertrag 1,7 t/Hektar (Vj. 2,7 t/Hektar)

  • Sonnenblumen:

o Anbau auf 182 Hektar (Vj. 0 Hektar), durchschnittlicher Ertrag 2,4 t/Hektar.

Die allgemeinen Verwaltungskosten des Konzerns sind im Geschäftsjahr 2020 mit 990 T€ gegenüber dem Vorjahr mit 1.149 T€ deutlich gesunken. Insbesondere konnten die Aufwendungen für Büromiete (- 17 T€), für Kraftfahrzeuge (- 19 T€), Repräsentationskosten (- 10 T€) und die Abschreibungen (- 45 T€) wesentlich vermindert werden.

Die Witterungsverhältnisse im 2. und 3. Quartal 2020 waren für die Sommerkulturen nachteilig. Hier haben ebenfalls die Niederschläge für eine optimale Kulturentwicklung gefehlt. Insgesamt wurden 27.325 t Agrarrohstoffe geerntet. Insbesondere bei Winterweizen enttäuschte der Ertrag mit 3,5 t/Hektar, er lag damit rund 2,5 t/Hektar unter unserer Planung. Auch Körnermais lag mit 6,7 t/Hektar insgesamt 2,3 t/Hektar unter der Planung. Der Umsatz bei Sonnenblumen war 33 T€ unter dem Plan, Soja 188 T€, Körnermais 204 T€ und Wintergerste 221 T€. Winterraps hat mit einem Umsatz von 2,151 Mio. EUR unsere Planwerte um rund 505 T€ unterschritten. Den mit Abstand höchsten Umsatzeinbruch mussten wir bei Winterweizen verzeichnen, er lag mit einem Umsatz von 899 T€ rund 565 T€ unter unserer Planung und hat das Ergebnis massiv belastet.

Schlussendlich lag der Umsatz mit selbst angebauten Agrarrohstoffen bei rund 5.403 T€.

2.2.1. Darstellung der Lage der Gesellschaft

2.2.1.1. Ertragslage

Unsere Ertragslage hat sich im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt.

Der Umsatz - inklusive der Flächenprämie in Höhe von 1.450 T€ (Vj. 1.518 T€) - ist um rund 1.227 T€ auf 8.325 T€ gestiegen (Vj. 7.097 T€). Zudem ist ein Umsatz für Rohstoffe in Höhe von rund 269 T€ durch Lagerhaltung über das Jahresende 2019 hinaus auf das Jahr 2020 verlagert worden. Die Erntemenge ist wegen der überproportional mit Winterraps angebauten Fläche gegenüber Winterweizen und dem damit verbundenen niedrigerem Hektarertrag sowie den generell niedrigen Erträgen bei allen Kulturen gegenüber dem Vorjahr (36.708 t) auf 27.325 t gesunken.

Zudem konnte ein Handelsumsatz mit Agrarrohstoffen von rund 1.373 T€ erzielt werden (VJ 976 T€). Der Hektarumsatz erhöhte sich auf 833 €/Hektar (Vj. 819 €/Hektar). Die Umsatzkosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 1.168 T€ auf 8.431 T€ (Vj. 7.263 T€) gestiegen. Hintergrund ist im Wesentlichen ein Anstieg der übrigen Herstellkosten von im Vorjahr 1.139 T€ um 537 T€ auf 1.676 T€, der Abschreibungen auf das herstellungsbezogene Anlagevermögen von 1.466 T€ auf 1.601 T€ sowie der Aufwendungen aus bezogenen Dienstleistungen von 140 T€ auf 299T€.

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AGRARIUS AG published this content on 30 June 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 30 June 2021 12:58:06 UTC.