Nach dem Absturz der Indizes auf die tiefsten Stände seit 2020, inklusive einen Dow unter 30.000 Punkten, sieht es am Freitag für den Start an der Wall Street nach einer Gegenbewegung aus. Die Futures auf die US-Indizes liegen bis zu 1,0 Prozent im Plus.

Am Umfeld hat sich gleichwohl nichts geändert, weiter ist Stagflationsangst das beherrschende Thema an den Märkten, nachdem nicht nur die US-Notenbank ihren geldpolitischen Straffungskurs zur Bekämpfung der Inflation verschärft hat, sondern auch in der Schweiz überraschend die Zinsen kräftig angehoben wurden aus Sorge vor zu hoher Inflation.

Ob es am Ende des Tages tatsächlich zu einer nennenswerten Gegenbewegung reicht oder wenigsten einer Stabilisierung nach den derben Verlusten, bleibt abzuwarten. Jeffrey Halley, Analyst bei Oanda, bemerkt dazu, dass sich auch Schnäppchenkäufer der Gefahr bewusst sein dürften, die von der hohen Inflation ausgehe.

Noch vor dem Start an der Wall Street äußert sich US-Notenbankchef Powell auf einer Konferenz zur internationalen Rolle des Dollar. Nachdem die US-Notenbank gerade erst getagt hat, dürfte er dabei zur geldpolitischen Ausrichtung kaum neues von sich geben. Deswegen dürften auch die Konjunkturdaten des Tages eher keine Akzente setzen. Berichtet werden Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im Mai sowie der Index der Frühindikatoren im Mai.

Der Dollar ist zum Euro auf Erholungskurs, nachdem er am Vortag kräftig Federn ließ. Letzterer hatte Auftrieb davon erhalten, dass nach der überraschenden Zinserhöhung in der Schweiz der Druck auf die EZB nochmals zugenommen hat, was deren Straffungspläne betrifft. Der Euro kommt aktuell von Vortagshochs um 1,0600 Dollar auf 1,0513 zurück.

Auf Unternehmensseite stehen unter anderem Adobe im Blick. Der Softwareentwickler hat zwar besser als erwartet ausgefallene Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorgelegt, mit den Prognosen aber die Markterwartung verfehlt. Vorbörslich geht es um 3,3 Prozent nach unten auf Nasdaq.com

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June 17, 2022 06:01 ET (10:01 GMT)