Düsseldorf (Reuters) - Der spanische Großaktionär ACS baut seinen Anteil an Deutschlands größtem Baukonzern Hochtief wieder aus.

Der Infrastrukturkonzern von Real-Madrid-Präsident Florentino Perez nutzte dafür den Ausstieg des bislang zweitgrößten Hochtief-Anteilseigners Atlantia und übernahm dessen Anteil von rund 14,46 Prozent.

ACS habe für 577,8 Millionen Euro einen Anteil von 14,46 Prozent an Hochtief erworben, teilte der Hochtief-Mehrheitseigentümer am Donnerstag mit. Atlantia fließen damit 577,8 Millionen Euro zu, erklärte der auch von der Benetton-Familie kontrollierte italienische Konzern. Atlantia erhalte zudem eine Provision, wenn ACS die Hochtief-Anteile binnen zwölf Monaten zu einem höheren Preis an eine andere Partei weiterreiche. Damit dürfte sich der Anteil der Spanier an Hochtief von zuvor knapp 54 Prozent auf nunmehr rund 68 Prozent erhöht haben.

ACS zahlt für die zusätzlichen Aktien mit 51,43 Euro sieben Prozent mehr als den Schlusskurs vom Mittwoch. Am Donnerstag stieg die Hochtief-Aktie bis auf knapp über 52 Euro.

Insider berichten schon seit längerem, dass Atlantia bei Hochtief aussteigen will. Bei Hochtief handele es sich um eine reine Finanz-Beteiligung, hatten die Italiener erklärt. Der deutsche Baukonzern gehöre nicht zum Kerngeschäft, erklärten sie nun. Atlantia war 2018 im Zuge der Übernahme des spanischen Mautstraßen-Betreibers Abertis bei Hochtief eingestiegen.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)