Am 29. August 2023 gab die Enkraft Capital GmbH bekannt, dass sie den Druck auf die ABO Wind AG erhöht, den Plan für einen Rechtsformwechsel aufzugeben, da dieser nicht im Sinne des deutschen Entwicklers von erneuerbaren Energien und seiner Minderheitsaktionäre sei. Enkraft Capital erklärte, dass das Unternehmen Anfang Juni eine Änderung der Rechtsform in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in Erwägung gezogen hat. Dies würde dem Unternehmen mehr Möglichkeiten auf dem Kapitalmarkt eröffnen, da es mehr frisches Kapital zur Finanzierung von Projekten benötigt. Enkraft Capital teilte mit, dass das Unternehmen seit der Ankündigung fast ein Viertel seiner Marktkapitalisierung verloren hat, wobei der Aktienkurs in Frankfurt bis zum frühen Nachmittag des 29. August um rund 24% auf 50,20 EUR (54,27 USD) gefallen ist.

Nach Ansicht von Enkraft-Geschäftsführer Benedikt Kormaier ist die Ankündigung des geplanten Rechtsformwechsels für den Kursrückgang verantwortlich. Konkret schätzt er, dass allein das Festhalten des Managementteams an dem Plan bisher rund 146 Millionen Euro an Wert vernichtet hat. In einem Schreiben an die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat von ABO Wind, das Renewables Now vorliegt, erklärt Kormaier, dass der Kursrückgang ausschließlich auf die Ankündigung zurückzuführen ist, da es seitdem keine weiteren negativen Unternehmensnachrichten gegeben hat, die den Aktienkurs hätten beeinflussen können.

Laut Kormaier ist das Ziel hinter diesem Schritt, die Interessen der Großaktionäre - der Familien Ahn und Bockholt - auf Kosten aller anderen Aktionäre zu wahren. Darüber hinaus deutet Kormaier an, dass Enkraft bereit ist, alle möglichen juristischen Wege zu beschreiten, um ein mögliches Fehlverhalten oder mögliche Pflichtverletzungen der Vorstandsmitglieder zu untersuchen, die dem Unternehmen und seinen Aktionären geschadet haben könnten.