BRÜSSEL (dpa-AFX) - Für die Nutzfahrzeughersteller ist der europäische Markt auch im vergangenen Jahr ein Stützpfeiler geblieben. Während es in vielen Regionen der Welt - vor allem im wichtigsten Lkw-Markt USA und in Südamerika - nicht rund lief, legte die Branche in der Europäischen Union das vierte Wachstumsjahr in Folge hin. Mit gut 2,32 Millionen Stück wurden 11,6 Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen als ein Jahr zuvor, wie der europäische Verband Acea am Mittwoch mitteilte.
Auch zum Jahresschluss ließ der Schwung kaum nach: Im Dezember verzeichnete die Branche einen kräftigen Zuwachs, die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge wuchs im Vergleich mit dem Schlussmonat des Vorjahres um 10,4 Prozent auf knapp 212 000 Einheiten.
Die Branche rechnet auch für das gerade begonnene Jahr damit, dass Europa Schwächen in anderen Märkten abfedert. "Wir erwarten eine stabile Entwicklung in Europa - zumindest für das erste Halbjahr 2017", sagte der Vorstandschef des Lkw-Bauers MAN, Joachim Drees, der "Börsen-Zeitung" (Mittwoch). "Der guten Entwicklung in Europa stehen schwächere Märkte gegenüber, zum Beispiel auch die Türkei sowie der Nahe Osten wegen der niedrigen Ölpreise und der geopolitischen Lage."
In Deutschland stiegen die Zulassungen von Nutzfahrzeugen im abgelaufenen Jahr um 7 Prozent. Besonders kräftig waren die Zuwächse in Italien mit einem Plus von 49,9 Prozent. Damit erholt sich das Land mehr und mehr von der Nachfrageschwäche infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise. Der größte Nutzfahrzeugmarkt war 2017 Frankreich, das mit gut 463 000 Zulassungen Großbritannien überholte. Nur in Griechenland und Lettland gab es einen - allerdings geringen - Rückgang der Zulassungszahlen.
Die großen Hersteller von Nutzfahrzeugen - darunter Daimler