Zürich (awp) - Sulzer sieht sich wegen der tiefen Ölpreise mit einem sehr rauhen konjunkturellen Gegenwind konfrontiert. Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt das Industrieunternehmen aus Winterthur im Öl und Gasmarkt. Bereits im vorletzten Jahr wurde deshalb ein Optimierungs- und Kostensenkungsprogramm unter dem Namen SFP (Sulzer Full Potential) lanciert. Daran will der seit vergangenem Dezember als neuer CEO agierende Greg Poux-Guillaume festhalten, er hat das Programm allerdings noch beschleunigt.

Gewisse Unsicherheiten bestehen darüber hinaus über die Pläne des Sulzer-Haupteigentümers Viktor Vekselberg, da diesem bzw. seiner Beteiligungsgesellschaft Renova wegen der schwierigen Lage im Ölmarkt im Allgemeinen und in Russland im Besonderen in Teilen der Medien Liquiditätsprobleme nachgesagt werden.

Wie Poux-Guillaume in einem Interview mit AWP sagte, hat er keine Anzeichen dafür, dass Vekselberg seine Sulzer-Beteiligung verkaufen möchte. "Er muss dies auch nicht aus Liquiditätsgründen tun", so Poux-Guillaume. Ein allfälliges seriöses Angebot für Sulzer würde dieser aber natürlich überprüfen. Laut dem neuen Sulzer-Chef gibt es "allseits ein grosses Interesse an Sulzer".

Eine Fusion mit einem anderen Unternehmen, wie Poux-Guillaume sie an der Bilanzmedienkonferenz vom Februar erwähnt hat, sei nur eine von verschiedenen Möglichkeiten, erklärte er weiter. Im Vordergrund stehe aber das Weiterbestehen als selbständiges Unternehmen. "Unser bestes Investment dabei ist die Umsetzung des SFP-Programms. Dieses wird das Unternehmen stärken und deshalb werden wir auch nicht zu einer Hochzeit mit einem anderen Unternehmen gezwungen sein."

Den Hauptmarkt Öl und Gas bezeichnet der Sulzer-Chef zwar als derzeit schwierig, gleichwohl bleibe dies ein gutes Geschäft. Der Rebound der Ölpreise in den vergangenen Monaten hatte indes noch keinen Einfluss auf das Bestellverhalten der Sulzer-Kunden. Poux-Guillaume sieht derzeit auch keine Dynamik hinsichtlich einer weiteren Ölpreiserholung.

An den bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr hält er fest. Sulzer hatte bereits im Februar für das Gesamtjahr einen Rückgang von Umsatz und Bestellungseingang im Rahmen von 5 bis 10% in Aussicht gestellt.

(Das vollständige Interview lesen Sie auf dem Premium-Dienst von AWP)

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