Ralph Hamers, Vorstandschef des niederländischen Geldhauses ING, werde Sergio Ermotti Anfang November als UBS-Chef ablösen, teilte die UBS in der Nacht auf Donnerstag mit. Der Niederländer werde bereits Anfang September zur UBS stoßen. "Ralph Hamers ist der richtige CEO, um unsere Bank durch die nächste Phase ihrer Entwicklung zu führen", erklärte Verwaltungsratspräsident Axel Weber. "Er ist ein erfahrener und sehr respektierter Branchenkenner mit einer ausgewiesenen Expertise in der digitalen Transformation."

Nach einem Bericht der "Financial Times" war Weber bereits vor etlichen Monaten an Hamers herangetreten. Schon damals sei entschieden worden, dass Ermottis Vertrag nicht verlängert werde. ING bestätigte, dass Hamers den Konzern Ende Juni verlassen wird. Wer sein Nachfolger werden soll, wurde nicht bekannt.

Ermotti steht seit 2011 an der Spitze der UBS und hat sich insbesondere um den Wiederaufbau der Bank nach der Finanzkrise mit Schwerpunkt auf der Vermögensverwaltung verdient gemacht. Allerdings bremsten vergangenes Jahr das niedrige Zinsumfeld und der Preisdruck die UBS. Der weltweit größte Verwalter von Privatvermögen verpasste seine erst vor gut einem Jahr ausgegebenen Renditeziele und zeigte sich für die kommenden zwei Jahre pessimistischer.

Hamers steuerte die ING in die Gewinnzone und zahlte gleichzeitig die während der Finanzkrise erhaltenen Gelder der niederländischen Regierung zurück. Unter seiner Leitung hat die Bank auch stark in ihre digitale Transformation investiert, wobei sie sich weit mehr auf ihr Online-Angebot und weniger auf das Filialnetz als die meisten ihrer Konkurrenten verließ. Dies führte dazu, dass ING eines der niedrigsten Kosten-Einnahmen-Verhältnisse in Europa hat.

Vor zwei Wochen hatte das zweitgrößte Schweizer Geldhaus Credit Suisse Thomas Gottstein zum Konzernchef ernannt, nachdem sein Vorgänger Tidjane Thiam wegen der Affäre über die Beschattung von ehemaligen Top-Managern seinen Hut nehmen musste.[Tidjane Thiam ]