Einhorn von Greenlight macht sich Sorgen um die Märkte und sieht höhere Ölpreise - Brief

Der Hedgefonds-Manager David Einhorn, dessen Greenlight Capital in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 um 27,7% zugelegt hat, sagte, er sei "besorgt über die Richtung des Marktes", warne vor höheren Ölpreisen und sei bereit, angeschlagene Aktien zu kaufen.

Einhorns Ansichten über Märkte und bestimmte Aktien werden häufig als Anhaltspunkte für Anlagetrends herangezogen.

"Die derzeitigen extremen geopolitischen Spannungen werden zu niedrigeren Aktienkursen über einen Zeitraum von mehr als ein paar Stunden führen", schrieben Einhorn und sein Team am Mittwoch in einem Brief an die Anleger, der Reuters vorliegt.

Einhorn meldete einige seiner besten Renditen seit Jahren und sagte, dass die Fonds von Greenlight im dritten Quartal 12,9% zulegten, während der S&P 500 Index 3,3% verlor. Die größten Gewinner des Quartals in den Greenlight-Fonds waren CONSOL Energy, die Modeholding Capri Holdings, das Software-, Daten- und Analyseunternehmen Black Knight und eine nicht genannte makroökonomische Wette auf sinkende Aktienkurse und höhere langfristige Zinssätze, heißt es in dem Schreiben.

Mit Blick auf die Zukunft sagte Einhorn, dass er in einer Zeit des Krieges und des drohenden Schreckgespenstes einer Rezession vorsichtig sei.

"Wir befinden uns praktisch wieder im 'Käuferstreik' und haben keine wesentlichen Long-Positionen aufgebaut", heißt es in dem Brief, der sich auf die Tatsache bezieht, dass das Unternehmen mit großen Neuinvestitionen zurückhaltend ist.

Der Brief fügte hinzu: "Es ist eine heikle Zeit und wir sind weiterhin besorgt über die Richtung des Marktes."

Der Fonds verkaufte Capri Holdings, das im August von Tapestry aufgekauft wurde, und sagte, er habe sein Engagement in US-Verbraucheraktien reduziert, weil er befürchtet, dass die Ausgaben schrumpfen könnten, wenn die Preise im Zuge des Ölpreisanstiegs weiter steigen.

"Höhere Ölpreise würden die Verbraucher unter Druck setzen und wahrscheinlich eine Rezession auslösen", heißt es in dem Brief.

Einhorn und sein Team sind der Meinung, dass andere Investoren die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen unterschätzen. Er geht davon aus, dass diese einen dauerhafteren Effekt haben und die Aktienkurse "länger als nur ein paar Stunden" nach unten drücken werden. Irgendwann, so Einhorn, werde er bereit sein, angeschlagene Aktien und einige "wirklich notleidende Schuldtitel" zu kaufen.