FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Minus hat der deutsche Aktienmarkt den Handel am Freitag beendet. Überzeugende Quartalszahlen der US-Banken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo sowie ein deutlicher Rückgang der Renditen am US-Anleihemarkt stützten nur kurzzeitig. Für Vorsicht - zumal vor dem Wochenende, an dem die Anleger auf die weitere Entwicklung nicht reagieren können - sorgte der Krieg in Israel, wo nun offenbar eine Bodenoffensive Israels gegen die Hamas bevorsteht.

Der DAX fiel um 1,5 Prozent auf 15.187 Punkte und schloss nur knapp über seinem Tagestief. Maßgeblich belastet wurde das deutsche Leitbarometer vom Kurseinbruch der Sartorius-Aktie. Sie sackte um 13,3 Prozent ab. In ihrem Sog gaben auch Titel wie Qiagen (-3,1%) und Merck KGaA (-3,1%) kräftig nach. Sartorius hatte nicht nur schwache Drittquartalszahlen präsentiert, sondern auch die Prognose für 2023 gesenkt. Der Umsatz wird im laufenden Jahr 17 Prozent tiefer als im Vorjahr gesehen. Zuvor hatte der Laborausrüster, der stark von der Corona-Pandemie profitiert hatte, einen Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich erwartet. Sartorius rechnet auch mit einer niedrigeren Gewinnmarge als bisher.

Kräftig abwärts ging es auch für Siemens Energy mit 3,4 Prozent. Wie bei anderen europäischen Aktien aus der Windkraftbranche belastete, dass der Staat New York Preiserhöhungen für Strom aus Offshore-Windparks abgelehnt hat. Hauptsächlich davon betroffen ist der dänische Windparkbetreibers Orsted, mit dem Siemens Energy laut den Analysten von Citi enge Beziehungen unterhält.

Das Problem betreffe aber alle Branchenwerte, weil die Investitionstätigkeit dadurch gebremst werden dürfte, hieß es im Handel. Encavis rutschten um 2,7 Prozent ab und Nordex um 1,5 Prozent.

Kion profitierten nur kurz und auch nur moderat davon, dass der Experte für Lagerautomatisierung und Gabelstaplerhersteller am Nachmittag seinen Ausblick erhöhte. Die Aktie ging 1,1 Prozent leichter aus dem Tag. Eine Erhöhung sei schon weitgehend erwartet worden, sagten Marktteilnehmer. Kion schnitt im dritten Quartal wesentlich besser ab als von Analysten erwartet. Der Konzern profitierte dabei von einer anhaltenden Stabilität der Lieferketten und damit höheren Produktionsmengen sowie von positiven Effekten aus im Vorjahr angestoßenen operativen Maßnahmen. Der Kurs des Wettbewerbers Jungheinrich gab um 1,3 Prozent nach.

Für Alstria Office ging es um 13,2 Prozent nach oben. Die Aktionäre des Immobilienkonzerns sollen in den Genuss einer Sonderdividende kommen. Das Unternehmen, das mehrheitlich dem kanadischen Investor Brookfield gehört, kündigte eine Sonderdividende in Höhe von 250 Millionen Euro an, über die eine außerordentliche Hauptversammlung entscheiden soll. Zudem wird Alstria Office zuversichtlicher für das Gesamtjahr.


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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   15.186,66  -1,5%     +9,07% 
DAX-Future                            15.286,00  -1,6%     +6,65% 
XDAX                                  15.182,89  -1,2%     +9,47% 
MDAX                                  24.956,39  -1,3%     -0,64% 
TecDAX                                 2.947,37  -2,9%     +0,90% 
SDAX                                  12.600,25  -1,5%     +5,66% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              129,69    +87 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            6         34     0          2.973,0        63,6    52,7 
MDAX          10         40     0            434,6        21,9    20,4 
TecDAX         3         27     0            765,4        18,6    16,4 
SDAX           9         59     2             97,0        11,1     9,0 
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October 13, 2023 11:46 ET (15:46 GMT)