Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Rückenwind vom US-Arbeitsmarkt haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt zum Wochenausklang weiter erholt. Der DAX stieg um 0,3 Prozent auf 15.189 Punkte und verzeichnete den ersten positiven Freitag seit dem Ausbruch der aktuellen Krise im Nahen Osten. In der zweiten Reihe ging es deutlich stärker nach oben: Der MDAX gewann 1,6 Prozent, der TecDAX 1,4 Prozent. "Die Börsianer und sicherlich auch die US-Notenbank hätten sich keinen anderen Bericht wünschen können", so Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht zum Oktober. Die Dynamik am Arbeitsmarkt lasse nach. Gleichzeitig sei der Arbeitsmarkt aber nicht so schwach, dass man sich unmittelbar Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft machen müsste. "Die Minderheit, die an die Zinserhöhungen der US-Notenbank bisher noch keinen Haken gemacht hat, wird das wohl jetzt tun", so der Vermögensverwalter. Die US-Notenbank Fed könne den neuen Bericht "als großen Erfolg" proklamieren.

Auch ein neuer US-Einkaufsmanager-Index deutete auf eine moderate Abkühlung der US-Konjunktur hin. Damit kamen auch die Ölpreise sowie die Renditen der Anleihen weiter zurück, der Euro wiederum zog deutlich an. Und von der Berichtssaison der Unternehmen kamen ebenfalls positive Impulse.


  BMW überzeugt - Spekulation treibt Healthineers 

BMW hat für das dritte Quartal besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt - sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite. Für Erleichterung dürfte vor allem die Margenentwicklung im Bereich Automobile gesorgt haben nach Problemen anderer Premiumhersteller. Diese verbesserte sich auf 9,8 von 8,9 Prozent. Analysten hatten mit 9,7 Prozent etwas weniger erwartet. BMW gewannen 2 Prozent. Im Fahrwasser stiegen auch VW um 2 Prozent, Porsche AG gewannen 4 Prozent und Mercedes-Benz um 0,7 Prozent.


  Vonovia nach Zahlen weiter auf Erholungskurs - Mieteinnahmen steigen 

Siemens Energy erholten sich nach dem Crash um weitere 8,7 Prozent und standen damit an der DAX-Spitze. Zalando erholten sich um 7,9 Prozent, nachdem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung bekräftigt hat.

Vonovia belegten mit einem Plus von 7,8 Prozent den dritten Platz. Der Rückgang des Betriebsergebnisses FFO je Aktie ist mit 10 Prozent im dritten Quartal zwar stärker als die Erwartung der Citigroup von 6 Prozent ausgefallen. Allerdings sei dies auf einen stärker als erwartet ausgefallenen Abbau des Immobilienbestands zurückzuführen, hieß es. Positiv hoben die Analysten die Entwicklung der Mieteinnahmen hervor, die organisch um 3,8 Prozent gestiegen seien. Vonovia sei mit dem Abbau des Immobilienbestandes bislang schneller als erwartet vorangekommen.

Auf der anderen Seite gaben Munich Re um 2,1 Prozent nach und Hannover Rück um 2,2 Prozent. Beide Rückversicherer hatten am Donnerstag neue Allzeithochs markiert. "Der erste Ausbruchsversuch der Kurse nach oben ist gescheitert, weitere werden folgen", so ein Marktteilnehmer zu Munich Re und Hannover Rück. Allerdings deute die technische Lage nun zumindest eine weitere Konsolidierungsschleife an, sagte er.


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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   15.189,25  +0,3%     +9,09% 
DAX-Future                            15.260,00  +0,3%     +6,47% 
XDAX                                  15.191,83  -0,2%     +9,53% 
MDAX                                  25.136,98  +1,6%     +0,08% 
TecDAX                                 2.956,53  +1,4%     +1,21% 
SDAX                                  12.949,71  +2,2%     +8,59% 
zuletzt                                     +/- Ticks 
Bund-Future                              130,65    +66 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           24         16     0          3.894,0        96,3    92,1 
MDAX          41          9     0            512,8        32,2    34,9 
TecDAX        27          3     0            793,8        24,5    31,8 
SDAX          63          7     0            125,3        12,9    13,0 
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November 03, 2023 12:53 ET (16:53 GMT)