(Im letzten Satz der Meldung wurde der Name der Bahnsprecherin entfernt. Die Bahnsprecher wollen namentlich nicht genannt werden.)

AICHACH (dpa-AFX) - Nach mehreren schweren Bahnunglücken mit Toten und Verletzten will die Deutsche Bahn (DB) rund 600 ältere Stellwerke mit zusätzlicher Sicherheitstechnik ausstatten. In einem ersten Schritt sollen in diesem Jahr bundesweit bis zu 50 Stellwerke modernisiert werden, sagte eine DB-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Auf der Liste der ersten dafür vorgesehenen Anlagen steht auch das Stellwerk in Aichach bei Augsburg, wo im Mai 2018 ein Personenzug auf einen stehenden Güterzug aufgefahren war. Der Lokführer der Regionalbahn und eine 73 Jahre alte Passagierin starben, 14 Fahrgäste wurden teils schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit dem Unfall gegen den DB-Fahrdienstleiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Auch zuvor war es zu ähnlichen Bahnunglücken gekommen. So starben im Februar 2016 bei Bad Aibling in Oberbayern 12 Menschen, als zwei Nahverkehrszüge kollidierten.

In den für die Nachrüstung vorgesehenen 600 Stellwerken kontrollieren bislang die Fahrdienstleiter nur auf Sicht, welche Gleise frei sind. Künftig wird der Mitarbeiter durch Technik unterstützt. "Unterläuft dem Fahrdienstleiter zum Beispiel bei seiner Fahrwegprüfung durch Hinsehen ein Fehler, dann kann die Technik die Einfahrt bei besetztem Gleis blockieren", erklärte eine Bahnsprecherin./uvo/DP/zb