SEEON (dpa-AFX) - Ein gemeinsamer europäischer Klimaschutz kostet nach den Worten von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zwar viel Kraft, bietet aber auch große Chancen. Europa könne mit seinem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, eine Vorreiterrolle einnehmen mit klimaneutralen Technologien, sagte von der Leyen (CDU) am Montag bei ihrer Ankunft auf der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon. Sie fügte hinzu, diese Technologien könne Europa dann exportieren.

Klimaneutralität 2050 bedeutet, dass dann alle Treibhausgase vermieden oder gespeichert werden müssen. Erforderlich ist dafür ein kompletter Umbau von Energieversorgung, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft und die Abkehr von Kohle, Öl und Gase.

Das alles werde viel Kraft kosten und viele Investitionen, sagte die Kommissionspräsidentin. Dabei seien allerdings die Ausgangssituationen der Länder unterschiedlich. Polen etwa habe noch viel Kohlekraft, während Portugal schon früh auf erneuerbare Energien gesetzt habe. In der kommenden Woche wolle die Kommission Finanzierungsmodelle vorstellen. Wenn die EU allerdings beim Klimaschutz nichts unternehme, würden die Folgekosten höher. Gemeint sind etwa mehr Extremwetterlagen wie Dürre, Stürme und Starkregen.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sicherte von der Leyen Unterstützung bei ihrem Programm eines Green Deal für die EU zu. Allerdings werde die CSU-Landesgruppe auch kritische Fragen stellen, etwa zur Finanzierung.

An diesem Dienstag wird auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Klausur erwartet. Ebenfalls am Dienstag sind Treffen mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis sowie der Präsidentin von Estland, Kersti Kaljulaid, geplant./rm/ctt/DP/jha