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Der VCI begrüßt, dass die Europäische Kommission zur Industriepolitik Position bezieht. Leider macht sie zu wenige konkrete Vorschläge, wie das Ziel einer Re-Industrialisierung Europas zu erreichen ist. Der VCI hat in einem Diskussionspapier bereits mögliche Instrumente benannt. Im März hat der Europäische Rat nun die Chance, den Trend zur De-Industrialisierung auch mit der richtigen Weichenstellung in der Energie- und Klimapolitik zu stoppen.

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Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßt, dass die Europäische Kommission Position zur Industriepolitik bezieht. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des VCI: "Damit zeigt die Kommission, dass sie die Entwicklung eines stetig sinkenden Industrieanteils an der Wertschöpfung der EU ernst nimmt. Aber wie so oft macht sie leider nur wenige konkrete Vorschläge, wie die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in der europäischen Politik künftig berücksichtigt werden soll." Ohne eine stärkere Verankerung solcher Maßnahmen in der Gesetzgebung der EU sei das Ziel einer Re-Industrialisierung Europas nicht zu erreichen.

Die Rolle des Industriekommissars müsse dafür mit erweiterten Befugnissen ausgestattet werden, schlägt der VCI in einem Diskussionspapier vor. Ziel sollte es sein, so der VCI, seine Funktion zu einem "Wächter der Wettbewerbsfähigkeit" aufzuwerten. Zusätzlich sieht es der VCI für sinnvoll an, die koordinierende Rolle des Generalsekretariates der Kommission bei der Gesetzgebung der EU zu stärken. So ließen sich mehr Kohärenz der Regelungen erreichen und kumulative Wirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie besser berücksichtigen. Darüber hinaus hat der Chemieverband in dem Diskussionspapier benannt, welche politischen Instrumente sich vorrangig für eine Re-Industrialisierung Europas eignen: die Schaffung eines echten Energie-Binnenmarktes, die Förderung von Innovationen und die Liberalisierung des Handels. "Vorschläge liegen ausreichend auf dem Tisch. Jetzt muss die Kommission Taten folgen lassen", sagte Tillmann.

In diesem Zusammenhang bedauert der VCI, dass der für Februar geplante Europäische Rat zur Wettbewerbsfähigkeit abgesagt wurde. Deshalb müssten die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten bei ihrem Treffen im März die Chance ergreifen, den Trend zur De-Industrialisierung mit der richtigen Weichenstellung in der Energie- und Klimapolitik zu stoppen. "Zu ambitionierte Klimaziele ohne globale Einbindung gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen in Europa", warnte Tillmann. Auch die Kommission betonte in ihrer Mitteilung die Notwendigkeit, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit in der Strategie für die Energie- und Klimapolitik bis 2030 zu berücksichtigen. Konkrete Vorschläge, wie das geschehen soll, fehlten allerdings auch hier, so der VCI. 

Mehr zum Thema

  • Zum VCI-Diskussionspaper zur Industriepolitik der EU: "Kickstart für die Renaissance der Industrie in Europa" (PDF, 8 Seiten)
  • Zur deutschsprachigen Pressemitteilung der Europäischen Kommission anlässlich ihrer Mitteilung am 22. Januar 2014



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