MANNHEIM (dpa-AFX) - Knapp zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland setzen nach einer Studie in der Corona-Krise auf staatliche Hilfen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter bundesweit mehr als 9500 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen hervor, die die Universität Mannheim am Freitag veröffentlicht hat. Nahezu jedes zweite derjenigen Unternehmen, die Hilfe bekommen oder beantragt haben, gab demnach an, dass die Mittel aus dem Konjunkturprogramm in der Krise überlebenswichtig seien.

Zu den Maßnahmen, die am häufigsten in Anspruch genommen wurden, zählten laut der Studie die Corona-Soforthilfe (49 Prozent), Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld (26 Prozent) sowie die Möglichkeit, Steuerzahlungen zu stunden (26 Prozent). Branchen, die von der Krise stärker betroffen waren, nahmen die Staatshilfen demnach eher in Anspruch. Dazu gehörten Reisebüros, Getränkehersteller, Gastronomen, Künstler, Kreative sowie die Unterhaltungs- und Erholungsbranche.

"Diese Daten belegen, dass die staatliche Förderung bei den Unternehmen angekommen ist, die sie auch gebraucht haben", sagte der Mitautor der Studie, Jannis Bischof von der Universität Mannheim. Fast alle Betriebe hätten neben den staatlichen Hilfen auch eigene Maßnahmen ergriffen, um durch die Krise zu kommen, sagte der Professor. Die meisten setzten demnach auf geringere Lohnsteigerungen oder weniger Bonuszahlungen. Auch zu Preiserhöhungen und dem Abbau von Arbeitsplätzen hätten sich Unternehmen entschlossen./len/DP/nas