WASHINGTON (awp international) - Der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern bleibt hoch. Die Einfuhrpreise stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,3 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der deutlichste Zuwachs seit September 2011. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 10,9 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Importpreise um 1,1 Prozent, was ebenfalls stärker war als erwartet.

Getrieben wurde der Preisanstieg vor allem durch steigende Preise für importierte Kraftstoffe. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese um 4,0 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich gar um 109,6 Prozent. Letzteres geht auch auf den scharfen Einbruch der Energiepreise während der ersten Corona-Welle vor etwa einem Jahr zurück. Andere Importgüter verteuerten sich ebenfalls, jedoch schwächer als Kraftstoffe.

Die Einfuhrpreise fliessen teilweise in die Verbraucherpreise ein, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Nach jüngsten Zahlen ist die Inflationsrate im Mai auf fünf Prozent gestiegen. Obwohl dies deutlich über dem Zielwert der Fed von zwei Prozent liegt, hat die Notenbank schon zu erkennen gegeben, dass sie den Preisanstieg als übergangsweise Entwicklung betrachtet und geldpolitisch nicht reagieren will./bgf/jkr/fba