WASHINGTON/BERLIN (dpa-AFX) - Führende deutsche Journalisten- und Medienverbände sowie ARD und ZDF sehen angesichts geplanter Visa-Neuregelungen die Arbeitsfähigkeit von Korrespondenten in den USA bedroht. Das Medienbündnis wandte sich am Dienstag gegen Pläne des US-Heimatschutzministeriums, die Visa-Dauer für ausländische Journalisten von 5 Jahren auf 240 Tage mit einer einmaligen Verlängerungsmöglichkeit zu verkürzen. "Eine solche Befristung macht eine kontinuierliche Berichterstattung unmöglich", hieß es in einer Mitteilung der Journalistengewerkschaften DJV und DJU, des Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), des Verbands deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), des Verbands Privater Medien (Vaunet) sowie der beiden öffentlich-rechtlichen Sender.

"Die Arbeitsfähigkeit der Korrespondentinnen und Korrespondenten in den USA muss in vollem Umfang erhalten bleiben", hieß es in der Mitteilung weiter. Eine solche Visa-Befristung mache eine kontinuierliche Berichterstattung unmöglich, die auf gewachsenen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen Journalisten und Informanten basiere. Darüber hinaus sei es nahezu ausgeschlossen, als Korrespondent für 240 Tage eine Wohnung oder ein Büro anzumieten. "Journalistinnen und Journalisten, die für deutsche Medien aus den USA berichten, stellen kein Sicherheitsrisiko dar", teilte das Medienbündnis mit.

Das US-Heimatschutzministerium begründet die geplante Maßnahme unter anderem damit, dass Betrug und Missbrauch vorgebeugt würde. Unter US-Präsident Donald Trump haben die USA die Visabestimmungen in zahlreichen anderen Kategorien bereits verschärft./cy/DP/jha