Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Deutsche Exporte in Drittstaaten sinken im November um 0,5%

Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im November voraussichtlich etwas gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis eines Frühindikators mitteilte, sanken die Ausfuhren in so genannte Drittstaaten gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,5 Prozent auf 61,8 Milliarden Euro. Unbereinigt betrugen die Ausfuhren 65,7 Milliarden Euro, was 13,8 Milliarden Euro mehr war als im November 2021.

GfK-Konsumklimaindikator steigt zum dritten Mal in Folge

Das Konsumklima in Deutschland hat sich wie erwartet aufgehellt. Der von der GfK für Januar erhobene Konsumklimaindikator stieg auf minus 37,8 (Dezember: minus 40,1) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 38,0 prognostiziert. Der dritte Anstieg in Folge beruhte laut GfK auf einer unerwartet günstigen Entwicklung der Energiepreise und den Entlastungspaketen der Bundesregierung zur Dämpfung der Energiekosten. "Dennoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Erholung des Konsumklimas, wie wir sie derzeit sehen, steht noch auf wackeligen Füßen", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.

EZB ändert im Juni Bewertungabschläge für Repo-Sicherheiten

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Änderungen bei ihrer Praxis angekündigt, bei als Sicherheit in geldpolitischen Repo-Geschäften eingereichten Assets Bewertungsabschläge (Haircuts) vorzunehmen. Wie die EZB mitteilte, sind die für 29. Juni 2023 geplanten Veränderungen das Ergebnis einer neuen Risikobeurteilung und markieren außerdem eine Rückkehr zu der vor der Corona-Pandemie herrschenden Risiko-Toleranz. Das bedeutet, dass die derzeit geltende pauschale 10-prozentige Verringerung der Haircuts Mitte nächsten Jahres endet.

Öffentliche Schulden Deutschands steigen im dritten Quartal

Die öffentlichen Schulden Deutschlands sind im dritten Quartal 2022 etwas gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) war der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des dritten Quartals mit 2.325,0 Milliarden Euro verschuldet. Das waren 3,9 Milliarden bzw. 0,2 Prozent mehr als Ende 2021. Gegenüber dem Ende Vorquartal sank die Verschuldung um 19 Milliarden Euro bzw. 0,8 Prozent. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.

ESM-Chef: Wir stehen nicht vor einer neuen Schuldenkrise

Der neue Chef des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) Pierre Gramegna sieht trotz steigender Zinsen für die Eurozone keine Gefahr einer neuen Schuldenkrise. In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt sagte der neue Chef des Euro-Rettungsschirms, Europa habe die gewaltigen Krisen, die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg ausgelöst worden sei, gut überstanden.

Solarwirtschaft sieht 2022 Wachstum von 30 Prozent

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) erwartet angesichts der hohen Nachfrage nach Solardächern weiter steigende Umsätze. Für dieses Jahr rechnet der Verband mit einem Installationsplus von rund 30 Prozent im Stromsektor (Photovoltaik) auf 7,7 Gigawatt neu installierter PV-Leistung nach 6 Gigawatt im Vorjahr und mit einem Wachstum von rund 10 Prozent im Wärmesektor (Solarthermie). Auch für 2023 erwartet der Verband eine weiter anziehende Solartechnik-Nachfrage. Die seit dem Jahr 2005 vom BSW ermittelten Geschäftsklima- und Geschäftserwartungsindizes befinden sich zudem auf einem Allzeithoch.

US-Kongressausschuss stimmt für Veröffentlichung von Trumps Steuererklärungen

Ein US-Kongressausschuss hat am Dienstag für die Veröffentlichung der Steuererklärungen von Ex-Präsident Donald Trump aus sechs Jahren gestimmt. Der für Steuerpolitik zuständige Ausschuss des Repräsentantenhauses sprach sich mit 24 zu 16 Stimmen dafür aus, Trumps Steuererklärungen aus den Jahren 2015 bis 2020 zu veröffentlichen. Damit endet ein jahrelanger Streit mit dem früheren Staatschef um die Herausgabe der Dokumente.

Weißes Haus: Selenskyj wird Biden am Mittwoch in Washington treffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Mittwoch bei einem Besuch in Washington US-Präsident Joe Biden treffen und vor dem Kongress sprechen. Bei dem Treffen soll es auch um neue Hilfen für die Ukraine gehen, wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, erklärte. Es handelt sich um die erste Auslandsreise von Präsident Selenskyj seit Kriegsbeginn.

Weltbank senkt Wachstumserwartungen für China stark ab

Die Weltbank hat ihre Wachstumserwartungen für China wegen "erheblicher Risiken" mit Blick auf die Corona-Pandemie und eine Immobilienkrise im Land stark abgesenkt. Das Institut geht nun von nur noch 2,7 Prozent Wirtschaftswachstum im laufenden und 4,3 Prozent im kommenden Jahr aus. Im Juni hatte die Weltbank noch 4,3 Prozent im Jahr 2022 und 5,2 Prozent im Jahr 2023 prognostiziert.

API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,1 Millionen Barrel gesunken, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Anstieg um 7,8 Millionen Barrel gemeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 4,5 Millionen Barrel nach plus 0,9 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,3 Millionen und bei Benzin ein Plus von 1,3 Millionen Barrel.

Vogelgrippe erwischt Europa so heftig wie nie zuvor

Die Vogelgrippe hat Europa im vergangenen Jahr so heftig getroffen wie nie zuvor. Es handle sich um den "verheerendsten Ausbruch" der Geschichte, erklärten am Dienstag die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die EU. Zwischen Oktober 2021 und September 2022 seien rund 2.500 Vogelgrippe-Ausbrüche in landwirtschaftlichen Betrieben in 37 europäischen Staaten festgestellt worden. Der EFSA zufolge wurden in diesem Zeitraum rund 50 Millionen Vögel gekeult.

GKV-Spitzenverband: Zusatzbeiträge fallen weniger hoch aus als erwartet

Auf die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen kommen 2023 zwar höhere Zusatzbeiträge zu - sie fallen aber nach Angaben des Spitzenverbands der Krankenkassen im Schnitt weniger hoch aus als erwartet. Bisher sei davon auszugehen, dass der Zusatzbeitrag um 0,2 Prozentpunkte auf insgesamt 1,5 Prozent steige, sagte die GKV-Vorsitzende Doris Pfeiffer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Damit seien die Krankenkassen unter dem vom Bundesgesundheitsministerium angekündigten Anstieg von 0,3 Prozentpunkten geblieben.

Parlament in Peru stimmt für vorgezogene Neuwahlen im April 2024

Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Proteste im Land hat sich das Parlament in Peru am Dienstag für vorgezogene Neuwahlen im April 2024 ausgesprochen. Die Abgeordneten stimmten mit 93 Ja-Stimmen zu 30 Nein-Stimmen sowie einer Enthaltung dafür, die Wahlen von 2026 auf 2024 vorzuziehen. Es ist vorgesehen, dass die derzeitige Präsidentin Dina Boluarte dann die Macht an den Gewinner der Parlamentswahl übergibt.

GROßBRITANNIEN

Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Nov +22,0 Mrd GBP (Vj: +8,1 Mrd GBP)

Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Nov PROGNOSE: +13,0 Mrd GBP

Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Nov +19,1 Mrd GBP (Vj: +37,0 Mrd GBP)

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

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December 21, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)