Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Fed/Powell: Daten bestimmen Umfang der nächsten Zinserhöhung

Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, sagte am Mittwoch, die Zentralbank halte sich alle Optionen offen, um wie viel die Zinsen in diesem Monat angehoben werden sollen. Powell sagte, dass die im Laufe der nächsten Woche zu veröffentlichenden Berichte über Einstellungen und Inflation im Februar die Zinsentscheidung auf der Fed-Sitzung am 21. und 22. März stark beeinflussen würden.

EZB-Präsidentin betont Entschlossenheit im Kampf gegen hohe Inflation

EZB-Chefin Christine Lagarde hat ihre Entschlossenheit zur Eindämmung der Inflation betont. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde tun, "was immer nötig ist", um die Preisstabilität wiederherzustellen, sagte Lagarde bei einer Veranstaltung der Welthandelsorganisation (WTO) am Mittwoch in Genf. Hauptleidtragende der Inflation seien unterprivilegierte, schlecht bezahlte und verletzliche Menschen. "Das hält uns nachts wach, weil es keine schöne Situation ist."

ADP: US-Privatsektor schafft im Februar mehr Stellen als erwartet

Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Februar stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 242.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 205.000 Jobs vorausgesagt. Im Januar waren unter dem Strich 119.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 13.000 mehr als ursprünglich gemeldet.

Defizit der US-Handelsbilanz steigt im Januar

Der Handel der USA mit dem Rest der Welt hat im Januar zugenommen, was auf einen überraschend starken Jahresauftakt der Weltwirtschaft hindeutet. Die Importe stiegen um 3,0 Prozent auf saisonbereinigt 325,8 Milliarden Dollar. Die Exporte erhöhten sich um 3,4 Prozent auf 257,5 Milliarden Dollar. Infolgedessen vergrößerte sich das Handelsbilanzdefizit bei Gütern und Dienstleistungen im Januar. Es betrug 68,29 Milliarden Dollar nach revidiert 67,21 (vorläufig: 67,42) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 68,70 Milliarden Dollar gerechnet.

US/Jolts: Zahl der offenen Stellen sinkt im Januar leicht

Die Stärke des US-Arbeitsmarkts im Januar ist von den Ergebnissen des Job Openings and Labor Turnover Survey (Jolts) weitgehend bestätigt worden. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, sank die Zahl der offenen Stellen auf 10,824 (Dezember: 11,234) Millionen, blieb damit aber immer noch höher als von der Fed erwünscht.

US-Rohöllagerbestände sinken in Vorwoche unerwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 3. März 2023 entgegen den Erwartungen verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,694 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,166 Millionen Barrel erhöht.

China kritisiert geplanten USA-Besuch von Taiwans Präsidentin Tsai

China hat einen geplanten Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA scharf kritisiert. "China ist strikt gegen jede Art von offiziellem Kontakt zwischen den USA und Taiwan", sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch in Peking. China sei auch dagegen, dass "die Anführer von Taiwans Unabhängigkeitsseparatisten in die USA rennen", und dass die USA gegen ihre Ein-China-Politik verstießen.

Frankreich fordert Deutschland zu Zustimmung zum EU-Verbrenner-Aus auf

Frankreich fordert von Deutschland, seine Blockade bei der EU-Verordnung zum Aus des Verbrennermotors bis 2035 aufzugeben. "Wir müssen dieses Ziel im Blick behalten. Das ist sehr wichtig, auch für unsere Industrie, in Frankreich, in Deutschland", sagte Verkehrsminister Clement Beaune am Mittwoch dem Sender LCI. "Ich habe gestern mit meinem deutschen Amtskollegen gesprochen, denn es ist vor allem er, der diese Form der Revolte gegen das Ziel 2035 anführt."

DIW-Chef Fratzscher dringt wegen Inflation auf weitere Entlastungen

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, dringt wegen der weiterhin hohen Inflation auf zusätzliche Maßnahmen, um vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen zu entlasten. Die Regierung solle "die Mehrwertsteuer auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel und andere Dinge der Grundversorgung senken und im Gegenzug Steuern auf fossile Energieträger und anderen nicht nachhaltigen Konsum erhöhen", sagte Fratzscher dem Handelsblatt.

Eon kann sich Reparatur von Nord-Stream-Pipeline vorstellen

Der Eon-Konzern kann sich eine Reparatur der zerstörten Nord-Stream-Pipeline vorstellen. "Eine Reparatur der Leitungen wäre anspruchsvoll und würde die Klärung vieler Fragen erfordern: technisch, kommerziell und rechtlich. Eon geht davon aus, dass ein potenzieller Beschluss für oder gegen die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Nord Stream 1 im Shareholder Committee der Nord Stream AG getroffen werden würde", sagte ein Eon-Sprecher zur Rheinischen Post. Dort sei Eon über seine Minderheitsbeteiligung vertreten.

Dänemark weiht riesigen CO2-Speicher unter der Nordsee ein

Vor der dänischen Nordseeküste entsteht ein riesiger CO2-Speicher unter dem Meeresgrund. Unter maßgeblicher Beteiligung des britischen Chemieunternehmens Ineos und des deutschen Energiekonzerns Wintershall Dea sollen bei dem Projekt "Greensand" bis 2030 jährlich bis zu 8 Millionen Tonnen des Treibhausgases in einer Tiefe von 1.800 Metern in einer Speicherstätte eingelagert werden. Die noch in einer Pilotphase befindliche Anlage sollte am Mittwoch offiziell eingeweiht werden.

Riesiges Wasserstoffwerk mit deutscher Beteiligung in Mauretanien geplant

In Mauretanien soll mit deutscher Beteiligung eine riesige Anlage zur Erzeugung von sogenanntem grünen Wasserstoff entstehen. Ein internationales Konsortium habe eine entsprechende Vereinbarung mit der Regierung des westafrikanischen Landes unterzeichnet, wie der daran beteiligte Hamburger Projektentwickler Conjuncta mitteilte. Unweit der mauretanischen Hauptstadt Nuakchott soll demnach eine Anlage entstehen, die bis zu 8 Millionen Tonnen Wasserstoff oder wasserstoffbasierte Stoffe wie Ammoniak im Jahr produzieren soll.

Lauterbach plant "Digitalagentur" für Gesundheitswesen - Bericht

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt laut einem Medienbericht für die Digitalisierung im Gesundheitswesen auf eine bundeseigene "Digitalagentur". Dafür solle die bislang maßgeblich dafür zuständige Gematik vollständig vom Bund übernommen werden, berichtete am Mittwoch das Portal "The Pioneer" unter Berufung auf Angaben aus Branchenkreisen.

Tschechische Aufsichtsbehörde stuft Tiktok als "Bedrohung" ein

Die Tschechische Behörde für Cyber- und Informationssicherheit (Nukib) hat die Video-App Tiktok als "Bedrohung" eingestuft. "Aufgrund der Menge an Nutzerdaten, die von der Anwendung gesammelt werden, und der Art und Weise, wie diese Daten verarbeitet werden", könne die App eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen, erklärte Nukib am Mittwoch. "ByteDance, der Entwickler und Administrator von TikTok, unterliegt der Rechtsprechung der Volksrepublik China", hob die Behörde hervor.

+++ Konjunkturdaten +++

Bank of Canada: Leitzins unverändert bei 4,50%

DJG/DJN/AFP/apo/err

(END) Dow Jones Newswires

March 08, 2023 13:04 ET (18:04 GMT)