Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB-Rat könnte Entscheidung über Anleihekäufe verschieben - Agentur

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bei seiner Sitzung am 16. Dezember möglicherweise noch nicht darüber entscheiden, wie es nach dem voraussichtlichen Ende der Nettoanleihekäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP mit den Anleihekäufen weitergehen soll. Wie die Agentur unter Berufung auf Insider berichtet, denkt eine wachsende Zahl von Ratsmitgliedern darüber nach, einen Teil der ursprünglich für Mitte Dezember geplanten Entscheidungen zu verschieben, bis sich der Nebel beim Blick auf die Pandemie gelichtet hat.

Blinken wirft Russland Pläne für Aggression gegen die Ukraine vor

Im Ukraine-Konflikt verschärfen sich die Spannungen: US-Außenminister Antony Blinken warf Russland am Mittwoch vor, "erhebliche aggressive Schritte gegen die Ukraine" zu planen. Für diese Pläne gebe es "Beweise", sagte Blinken am Mittwoch nach einem Treffen der Nato-Außenminister im lettischen Riga, und drohte Moskau für den Fall eines Angriffs mit scharfen US-Wirtschaftssanktionen.

Putin fordert klare Absage an Nato-Osterweiterung

Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine klare Absage des Westens an eine weitere Osterweiterung der Nato gefordert. Er werde in Verhandlungen "mit den USA und ihren Verbündeten" auf "konkrete Vereinbarungen" in diesem Sinne bestehen, sagte Putin. Russland wolle "eine Nato-Osterweiterung und Stationierung von Waffensystemen (...) in unmittelbarer Nähe des russischen Hoheitsgebiets verhindern".

EU billigt neue Sanktionsliste im Flüchtlingskonflikt mit Belarus

Im Flüchtlingskonflikt mit Belarus haben Vertreter der EU-Staaten einer neuen Sanktionsliste zugestimmt. Sie umfasst 28 Verantwortliche sowie Organisationen, die Belarus bei der Schleusung von Migranten an die europäischen Außengrenzen unterstützt haben sollen, wie es am Mittwoch von EU-Diplomaten in Brüssel hieß. Die Liste soll am Donnerstag noch formell vom Ministerrat besiegelt werden, bevor sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht wird.

EU schlägt Ausnahme für Asylbestimmungen in Nachbarländern von Belarus vor

Die EU-Kommission hat im Migrationskonflikt mit Belarus die vorübergehende Aussetzung einiger Asylbestimmungen in Polen, Litauen und Lettland vorgeschlagen. Ein solches Vorgehen sei durch die bestehenden EU-Regeln gedeckt, sagte der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Margaritis Schinas. Den Ländern an der Grenze zu Belarus soll es demnach für eine Dauer von sechs Monaten möglich sein, die Frist für die Registrierung von Asylanträgen von derzeit zehn Tagen auf vier Wochen zu verlängern.

Fed/Powell: Tapering führt nicht zu Marktverwerfungen

Das Vorhaben der US-Notenbank zur Rückführung der Wertpapierkäufe dürfte nach Einschätzung von Fed-Chairman Jerome Powell keine Verwerfungen an den Finanzmärkten zur Folge haben. "Tapering muss kein störendes Ereignis für die Märkte sein. Ich erwarte auch nicht, dass es das sein wird", sagte Powell bei einer Anhörung. "Bisher war das nicht der Fall - wir haben es angekündigt", fügte der Notenbank-Chef hinzu. Powell bekräftigte, dass er es für "angemessen" halte, wenn die Fed bei ihrer Dezember-Sitzung ein schnelleres Tapering diskutiere.

ADP: US-Privatsektor schafft mehr Stellen als erwartet

Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im November stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 534.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 506.000 Jobs vorausgesagt. Im Oktober waren unter dem Strich 570.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 1.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

ISM-Index für US-Industrie steigt im November wie erwartet

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im November wie erwartet beschleunigt, zeigt der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes. Er erhöhte sich auf 61,1 (Vormonat: 60,8), was exakt der Prognose der von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen entsprach. Das Stimmungsbarometer liegt damit weiterhin deutlich über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

Markit: US-Industrie zeigt im November nachlassende Tendenz

Die Aktivität in der US-Industrie hat im November im Vergleich zum Vormonat entgegen den Erwartungen abgenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 58,3 von 58,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 59,1 erwartet, den Wert der ersten Veröffentlichung. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine schrumpfende Wirtschaft.

ESRB-Gremium schlägt makroprudenziellen Handlungsrahmen vor

Der wissenschaftliche Beratungsausschuss des Systemrisikorats ESRB schlägt einen festen Handlungsrahmen für makroprudenzielle Maßnahmen vor, mit denen die Stabilität des Finanzsektors bewahrt werden kann - ähnlich wie Preisstabilität durch Zentralbanken. "Wir halten wir es für sinnvoll, mit einem praktischen Rahmen zu beginnen, der die gleichen grundlegenden Bestandteile (wie die Geldpolitik) enthält - ein Ziel, eine Reihe von Instrumenten und ein Modell, das diese beiden miteinander verbindet -, um ein Maß für den makroprudenziellen Kurs zu entwickeln", heißt es in einem Bericht.

Erdogan verteidigt seine Wirtschaftspolitik als "riskant aber richtig"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Niedrigzinspolitik als "riskant aber richtig" verteidigt. Die Welt wisse, dass ihm hohe Zinsen nicht geheuer seien, sagte der Staatschef am Mittwoch im Parlament in Ankara. "Ich war noch nie dafür. Ich war es gestern nicht und werde es morgen nicht sein", fuhr er fort. Die von ihm verfolgte Wirtschaftspolitik sei der richtige Weg. Die Türkei steckt derzeit in einer Währungskrise, in nur einem Monat verlor die Lira fast 30 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar. Außerdem ist die Inflation immens hoch.

Österreichs grüne Umweltministerin verkündet Aus für Lobau-Tunnel bei Wien

Österreich lässt auf Betreiben der Grünen mehrere Projekte zum Ausbau seines Autobahnnetzes fallen. So werde der Lobau-Tunnel bei Wien nicht gebaut, verkündete die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler. Der geplante rund acht Kilometer lange Tunnel, der das Wiener Naherholungsgebiet Lobau und damit einen Teil des Nationalparks Donau-Auen durchqueren sollte, ist seit Jahren heftig umstritten. Er war ein zentrales Element der geplanten Ostumfahrung der österreichischen Hauptstadt.

DJG/DJN/AFP/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2021 13:06 ET (18:06 GMT)