Bern (awp/sda) - Mittwoch, 06. Juli

KLAGE BEI WEKO: Apple will seinen Bezahldienst Apple Pay in der Schweiz demnächst lancieren. Weil der iPhone-Hersteller andere Anbieter von Bezahllösungen aussperrt, hat die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) am Dienstag Klage bei der Wettbewerbskommission (Weko) eingereicht. SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder bestätigte der Nachrichtenagentur sda am Mittwoch eine entsprechende Meldung des "Blick". In der Klage fordert die SKS die Weko auf, den Markt der Bezahl-Apps unter die Lupe zu nehmen. Die Stiftung fordert gleich lange Spiesse für alle Anbieter. Die Technologie müsse allen offenstehen. Apple verweigert anderen Anbietern von Bezahl-Apps wie Twint bis anhin den Zugriff auf die NFC-Schnittstelle. Nur Apple Pay wird die Kommunikation via Near Field Communication (NFC) erlaubt.

LEICHTER RÜCKGANG: Die Angebotsmieten in der Schweiz sind im Juni im Vergleich zum Mai leicht gesunken. Innert Jahresfrist stiegen sie um 0,44 Prozent , wie dem Mietindex des Immobilienportals homegate.ch zu entnehmen ist.

CS-AKTIE IM REKORDTIEF: Die Aktien der Credit Suisse sind am Mittwoch erstmals unter zehn Franken gefallen. Den tiefsten Punkt markierten die Papiere am Nachmittag bei 9.755 Franken. Zu Handelsende schloss die Aktie bei 9.915 Franken. Analysten sind sich einig, dass eine wichtige psychologische Grenze unterschritten wurde. Der Verlust liegt allein in diesem Jahr bei 51 Prozent. Aber auch die Aktie der UBS erlitt deutliche Einbussen und schloss 1,9 Prozent im Minus.

GETRENNTE WEGE: Die Versicherungsgruppe Helvetia zieht einen Schlussstrich unter den Sponsoringvertrag mit Tennisstar Roger Federer. Der Anfang 2017 auslaufende Vertrag wird nicht verlängert. Helvetia will sich künftig vor allem auf den Skisport konzentrieren. Die Helvetia Versicherung bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda einen entsprechenden Bericht der "Handelszeitung online". Helvetia hatte den Sponsoringvertrag mit Federer von Nationale Suisse geerbt, als sie den Konzern vergangenes Jahr übernommen hatte. Federer war für die Nationale Suisse seit 2007 Markenbotschafter mit Auftritten auf Plakaten und in Inseraten. In jüngster Zeit setzte ihn die Helvetia nur noch an Spezialevents ein. Die SBB-Lokomotive mit Federers Antlitz wurde immerhin noch auf Helvetia umgespritzt und blieb in Betrieb.

SPARPOTENTIAL: Wer die Gebühren und die Leistungen von Kredit- oder Prepaidkarten vergleicht, kann im Verlauf von zwei Jahren hunderte von Franken sparen. Das ergibt der aktuelle Vergleich von rund 170 Kreditkarten, den der Finanzvergleichsdienst Moneyland vorlegte. Fazit des Vergleichs ist, dass für Gelegenheitsnutzer der Unterschied von der teuersten zu günstigsten Kreditkarte für die ersten zwei Jahre mehr als 1700 Franken betragen kann. Selbst wenn Platinum-Karten nicht berücksichtigt werden, betrage das Sparpotential immer noch rund 500 Franken. Noch grösser ist das Sparpotenzial für Vielnutzer: Für sie beträgt der Unterschied zwischen der teuersten und der günstigsten Karte für die ersten zwei Jahre mehr als 1900 Franken.

BEI DEN BESTEN: Die Schweiz gehört zur Speerspitze der Länder beim Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (ITC). Gemäss neuesten Networked Readiness Index (NRI) des World Economic Forums (WEF) fällt sie allerdings um einen Platz auf den siebten Rang zurück. Auf Platz eins verortet der Index, der die IT-Durchdringung einer Gesellschaft misst, wie im letzten Jahr Singapur. Ebenfalls noch vor der Schweiz rangieren Finnland, Schweden, Norwegen, die USA und die Niederlande. Von den zehn Ländern mit der höchsten IT-Durchdringung sind sieben europäisch. Fast drei Viertel der 139 analysierten Länder haben ihre Resultate in der neuesten Ausgabe des Index verbessert.

ANSTIEG DER FIRMENPLEITEN: 2'321 Firmen sind in der Schweiz im ersten Halbjahr 2016 pleite gegangen. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht dies einer Zunahme von vier Prozent. Zudem sind junge Firmen überdurchschnittlich vom Konkursrisiko betroffen. Die Analyse von Bisnode D&B zeigt, dass Firmen, die bis fünf Jahre alt sind, 31 Prozent aller im Handelsregister verzeichneten aktiven Firmen ausmachen, aber im ersten Halbjahr 2016 für die Hälfte aller Konkurse standen.

GETAUFT: Mit zweieinhalb Jahren Verspätung darf die Swiss ihr jüngstes Baby endlich unter ihre Fittiche nehmen. Das neue Bombardier-Flugzeug ist am Flughafen Zürich vor Vertretern von Medien, Politik und Behörden auf den Namen "Kanton Zürich" getauft worden. Der Lärmpegel des neuen Flugzeugs sei sehr niedrig und davon würden insbesondere flughafennahe Gemeinden profitieren, sagte Swiss-Chef Thomas Klühr bei der Zeremonie als Begründung für den Namen. Der Musiker Bligg taufte das Flugzeug mit einer Champagnerdusche. Und die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh bedankte sich bei Klühr: Der Name "Kanton Zürich" zeige die Wertschätzung, die die Swiss der Zürcher Bevölkerung entgegenbringe."

GROSSAUFTRAG FÜR STADLER: Der Zughersteller Stadler Rail hat einen Grossauftrag erhalten. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben 27 zusätzliche U-Bahn-Züge bei der deutschen Tochterfirma des Ostschweizer Unternehmens bestellt. Der Auftrag hat einen Wert von rund 140 Millionen Euro. Produziert werden die U-Bahn-Züge ab Mitte nächsten Jahres im Werk der deutschen Tochterfirma in Berlin-Pankow. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben zuvor bereits mehrere U-Bahn-Züge desselben Typs bei Stadler bestellt: Zwei Prototypen, welche die Berliner Verkehrsbetriebe auf den Namen "Icke" tauften, sind bereits in Betrieb. Elf weitere Fahrzeuge aus der ersten Bestellung werden derzeit gebaut.

CATCH A CAR AUCH IN GENF: Das Carsharing-Angebot Catch a Car ohne fixe Standplätze gibt es bald auch in Genf. Nach einem erfolgreichen Pilotversuch in Basel wird das Angebot der Mobility Tochter auf eine zweite Schweizer Stadt ausgedehnt. Rund 100 Autos sollen in Genf eingesetzt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das Angebot in der Rhone-Stadt sei durch die Änderung einer Verordnung ermöglicht worden. Neu können in Genf Unternehmen wie Catch a Car gegen eine jährliche Gebühr von je 480 Franken Multizonen-Parkkarten erwerben. Dies erlaubt das kostenlose Parkieren von Autos auf allen öffentlichen Parkplätzen.

NEUE ZUSAMMENARBEIT: Volkswagen hat sich mit dem südkoreanischen Elektronikriesen LG zusammengetan, um eine Plattform für vernetzte Autos zu entwickeln. Sie soll den Fahrern unter anderem Zugang zu ortsbasierten Diensten sowie Geräten im Smarthome wie Beleuchtung oder Sicherheitssysteme bieten, erklärte Volkswagen. Dazu gehörten auch ein "Benachrichtigungs-Center", in dem relevante Mitteilungen und Empfehlungen angezeigt werden, sowie die nächste Generation von Technologie für die Infotainment-Anlagen im Auto. Zum Zeitplan hiess es lediglich, die Unternehmen würden sich "in den nächsten Jahren" auf diese Funktionen konzentrieren. Mit der Partnerschaft zeigt der Konzern, dass er stärker auf eigene Lösungen setzt, statt sich auf Plattformen von Google und Apple zu stützen.

NEUER TOP-VERDIENER: Der Inder Rakesh Kapoor ist der bestbezahlte Unternehmensführer eines europäischen Grosskonzerns. Der Chef des britischen Konsumgüter-Konzerns Reckitt Benckiser löste nach einer Studie der Vergütungsberatung hkp im vergangenen Jahr den zurückgetretenen VW-Chef Martin Winterkorn ab, der die Rangliste in den Jahren davor angeführt hatte. Der 57-jährige Kapoor kam nach den Expertenberechnungen auf ein Gehalt von 17,8 Millionen Euro, auf den weiteren Plätzen folgen Carlos Brito von der Brauerei Anheuser-Busch (14,2 Millionen Euro) und Severin Schwan, der beim Schweizer Pharma-Konzern Roche 14,1 Millionen Euro bekam. Bei den Top-Gehältern der Verwaltungsratspräsidenten dominieren Schweizer Firmen. Die ersten fünf Plätze werden von Konzernen aus der Schweiz besetzt.

STAGNIERENDE AUFTRÄGE: Die deutsche Industrie hat im Mai wegen schwächelnder heimischer Nachfrage überraschend wenige Aufträge erhalten. Die Bestellungen verharrten auf dem Niveau des Vormonats. Das unerwartet schwache Abschneiden geht auf die Binnennachfrage zurück, die um 1,9 Prozent schrumpfte. Die Auslandsaufträge nahmen dagegen um 1,4 Prozent zu. Das lag vor allem an den guten Geschäften mit den Euro-Ländern, die um 4,0 Prozent wuchsen. Die Bestellungen aus dem Rest der Welt nahmen um 0,3 Prozent ab. Der Anteil der Grossaufträge war diesmal unterdurchschnittlich.