TEHERAN (dpa-AFX) - Der iranische Präsident Hassan Ruhani dringt wegen der Tötung von General Ghassem Soleimani durch die USA weiterhin auf Vergeltung. "Die Verantwortung für diesen Terrorakt tragen die USA." Die Amerikaner müssten wissen, dass sie vor den Konsequenzen dieses schweren Verbrechens nicht geschützt seien, sagte Ruhani am Dienstag in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron weiter. Der Iran erwarte daher auch von allen Ländern, die für Frieden seien, sich gegen diesen "terroristischen Akt der USA" zu positionieren.

Der Iran wolle zwar keinen Krieg in der Region, würde sich aber konsequent gegen jede militärische Aggression verteidigen. Außerdem seien die durch die USA provozierten Spannungen in der Region eine Gefahr für den globalen Frieden, fügte der Präsident nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna hinzu. Nur eine regionale Zusammenarbeit ohne Präsenz der USA könne Frieden und Sicherheit in der Region garantieren.

Nach Angaben von Ruhani war Soleimani auf Einladung der irakischen Regierung in Bagdad, um den Premierminister des Landes zu treffen. Daher sei der Anschlag auf Soleimani auch eine Verletzung der iranischen Souveränität sowie eine Beleidigung der Regierung und des Volkes des Iraks. Ruhani bezeichnete Soleimani als einen Helden, der die Region vor dem islamischem Terrorismus beschützt habe.

Macron forderte in dem Telefonat die sofortige Freilassung der beiden französischen Wissenschaftler Roland Marchal und Fariba Adelkhah. Die beiden waren im vergangenen Jahr wegen Spionageverdachts festgenommen worden. Er forderte den Iran außerdem auf, von allen Maßnahmen Abstand zu nehmen, die die anhaltende Eskalation verschlimmern könnten, so der Élyséeplast. Er bekräftigte demnach Frankreichs Engagement für die Souveränität und Sicherheit des Irak. Diese müssten auch durch die Präsenz der internationalen Koalition auf dem Boden verstärkt werden./str/fmb/DP/he