TEHERAN (dpa-AFX) - Irans Präsident Ebrahim Raisi hat die regierungskritischen Proteste als Verschwörung gegen die politische Führung des Landes bezeichnet. "Das sind Verschwörungen der Feinde gegen Irans Führung, weil sie sich von der Dominanz, dem Einfluss und Fortschritt des Systems bedroht fühlen", sagte der Präsident in einer Kabinettssitzung am Mittwoch. Die neue Generation des Landes solle über diese Dominanz aufgeklärt werden und - anstatt zu protestieren - stolz auf diese Errungenschaften sein, so Raisi laut Webportal des Präsidialamts.

Seit mehr als zehn Tagen finden landesweit heftige Proteste gegen das islamische System und deren systematische Diskriminierung von Frauen statt. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden und am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben. Die Demonstranten sprechen von Polizeigewalt, die Behörden weisen dies entschieden zurück und behaupten, dass sie wegen Herzversagens ums Leben gekommen sei. Regierung, Justiz und Sicherheitskräfte sehen hinter den Protesten vom Ausland bezahlte Söldner und wollen weiter hart durchgreifen./xx/DP/nas