MÜNCHEN (dpa-AFX) - Wegen eines drohenden Terroranschlags am Silvesterabend hat die Polizei in München zwei Bahnhöfe evakuiert und die Menschen vor größeren Ansammlungen gewarnt. Sie sollten vor allem den Hauptbahnhof und den Bahnhof im Stadtteil Pasing meiden. Die beiden Bahnhöfe seien geräumt worden, teilte die Polizei mit. Zudem empfahl sie, einen großen Bogen um größere Menschenmassen gerade im Innenstadtbereich zu machen.

Im Sozialen Netzwerk Facebook erklärte die Polizei: "Aufgrund ernst zu nehmender aktueller Hinweise geht die Münchner Polizei von der Gefahr eines Terroranschlages im Bereich München aus. Nach vorliegenden und von uns als ernst bewerteten Informationen soll es diese Nacht zu einem Anschlag kommen."

KONKRETE HINWEISE

Eine Sprecherin sagte: "Wir haben konkrete Hinweise, die wir nicht unter den Teppich kehren können." Züge würden den Polizeiangaben zufolge die beiden Bahnhöfe fürs Erste nicht mehr anfahren.

Ein Augenzeuge berichtete, dass die Zufahrt zum Hauptbahnhof zunächst nicht abgesperrt war. Polizisten baten die Menschen dann aber, die Gegend zu verlassen. Der Hauptbahnhof selbst war abgeriegelt, Einsatzkräfte mit schweren Waffen sicherten die Eingänge.

HINTERGRÜNDE UNKLAR

Nach Angaben eines weiteren Polizeisprechers gab es zwei konkrete Hinweise auf einen Terroranschlag in der Stadt. Details dazu nannte er nicht. Daraufhin seien in kürzester Zeit Maßnahmen ergriffen worden, zu denen die Räumung der beiden Bahnhöfe zählt.

Unklar blieben zunächst auch die Hintergründe der mutmaßlichen Anschlagspläne. Ob es sich dabei etwa um islamistische Attentäter handeln könnte, war laut Aussage des Sprechers noch nicht klar. Ob es Tippgeber gab, war ebenfalls offen.

LAUFENDEN INFORMATIONEN ÜBER TWITTER

Über das Internet - in erster Linie den Kurznachrichtendienst Twitter

- wollte die Polizei die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten. Auf

Fragen von Touristen, wann am Hauptbahnhof wieder Züge fahren werden, gaben die Beamten vor Ort keine konkreten Auskünfte.

In Brüssel war das Silvesterfeuerwerk wegen Terrordrohungen abgesagt worden. Noch am Donnerstag hatte die Münchner Polizei erklärt, in der Silvesternacht werde es im Vergleich zu den Vorjahren keine erhöhten Sicherheitsvorkehrungen geben. Allerdings seien auch in diesem Jahr deutlich mehr Beamte als an anderen Tagen in Bereitschaft./kre/shp/DP/he