KASSEL (dpa-AFX) - Der lange Zeit umstrittene Kassel Airport setzt zum Steigflug an. Im vergangenen Jahr nahmen die Zahl der Flüge, Passagiere und Frachttonnen zu 2014 deutlich zu, dennoch bleiben sie im Vergleich zu anderen Airports bescheiden. Insgesamt wurden mit rund 65 000 Passagieren 38 Prozent mehr gezählt als im Vorjahr, die Zahl der Flugbewegungen stieg um zehn Prozent auf rund 29 200, wie der Flughafen am Freitag mitteilte. Weil vor Weihnachten sechs Frachtflugzeuge pro Woche Güter brachten, wurde die Luftfracht von 49 auf 168 Tonnen gesteigert. Die Flüge werden zunächst bis Ende Januar fortgesetzt.

Für 2016 rechnet Flughafen-Chef Ralf Schustereder mit ähnlichen Zahlen. Im Sommerflugplan ab Mai gebe es mit je drei Flügen pro Woche nach Mallorca und in die Türkei sowie einem nach Heraklion einen Flug mehr als im Sommer 2015, allerdings fehlten dem Airport in den ersten Monaten die vor allem wegen der politischen Unsicherheiten gestrichenen Flüge nach Ägypten. Auch die Verbindung nach Teneriffa wurde gestrichen, weil die Auslastung zu gering war. Im Sommer sind zudem unter anderem Flüge nach Irland, Polen, Portugal, Sardinien oder Malta geplant.

Das Land Hessen hatte vom 2013 eröffneten Airport gefordert, pro Jahr zehn Prozent weniger Miese zu machen - das wäre für 2015 ein Minus von höchstens 7,2 Millionen Euro. "Wie werden die Vorgaben der Landesregierung einhalten", betonte Schustereder. Genaue Zahlen will Kassel Airport im Sommer bekanntgeben.

Von dem Flughafen, der zu rund 70 Prozent dem Land Hessen gehört, werden auch abgelehnte Asylbewerber in ihre Herkunftsländer zurückgeflogen. Dies mache allerdings nur zehn Prozent des Passagieraufkommens aus, sagte Schustereder./lin/DP/fbr