PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben ihre Kursgewinne am Mittwoch mühsam über die Ziellinie gerettet. Eine neuerliche Achterbahnfahrt beim Ölpreis habe am Nachmittag für Unruhe gesorgt und die zuvor üppigeren Gewinne nach ermutigenden Zahlen aus China schmelzen lassen, sagte Analyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets. Der deutsche Leitindex Dax schloss im Minus.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging letztendlich 0,27 Prozent höher bei 3073,02 Punkten aus dem Handel. Der europaweite Auswahlindex Stoxx Europe 50 gewann 0,46 Prozent. In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,30 Prozent auf 4391,94 Punkte. Der Londoner Auswahlindex FTSE 100 verbesserte sich um 0,54 Prozent auf 5960,97 Punkte.

Lawler zufolge hatten besser als erwartet ausgefallene chinesische Exportdaten die Ängste vor einer Implosion der riesigen Wirtschaft gedämpft. Offenbar habe die Abwertung der Währung Yuan den Exporteuren geholfen. Letztendlich hätten die Ängste um negative Ansteckungseffekte von China auf die Weltwirtschaft abgenommen. Am Nachmittag hätten dann aber enttäuschende US-Lagerbestände bei Öl und Destillaten die Aktienmärkte belastet, sagte Lawlers Kollege Michael Hewson von CMC Markets.

Tagesgewinner im europäischen Handel waren die Energiewerte, die trotz der neuerlichen Ölpreis-Turbulenzen am Nachmittag an ihrem Erholungsversuch nach der jüngsten Talfahrt festhielten: Das Branchenbarometer für die Öl- & Gaswerte im marktbreiten europäischen Stoxx-600-Index kletterte als bester Sektorindex um 1,51 Prozent nach oben. Tagesgewinner im Auswahlindex Stoxx 50, der auch europäische Werte aus Ländern außerhalb der Eurozone enthält, waren BP-Aktien mit einem Plus von 3,95 Prozent. Die Anteile am zuletzt schwer unter Druck geratenen Minenkonzern Rio Tinto folgten mit einem Plus von fast 2 Prozent. Der Branchenindex der europäischen Basisrohstoff-Werte erholte sich um 0,84 Prozent.

Autowerte gerieten dagegen wieder unter Druck, das Branchenbarometer der Autobauer und Zulieferer war mit minus 1,17 Prozent das schwächste in Europa. Im Eurozonen-Leitindex standen die Aktien der deutschen Autobauer BMW und Daimler mit minus 2,31 und 1,30 Prozent am Ende./fat/men