BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts eines möglichen Feuerwerksverbots zu Silvester im Corona-Jahr warnt der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) vor einem Ende der Feuerwerksbranche. "Wir machen mehr als 90 Prozent des Jahresumsatzes an den letzten drei Tagen rund um Silvester. Ohne das Silvester-Geschäft droht der Feuerwerksindustrie das Aus", sagte VPI-Geschäftsführer Klaus Gotzen "t-online" (Montag). "Womöglich gibt es dann nie wieder Feuerwerk in Deutschland." Man bliebe dann auf Warenbeständen sitzen. Es müsste dann wegen voller Lager keine neue Pyrotechnik produziert oder importiert werden. "Im Gegensatz zu anderen Branchen hätten wir also ein Jahr lang nichts zu tun. Das kann sich keiner leisten."

Gotzen appellierte an die Politik: "Wir müssen dringend darüber sprechen, ob ein Total-Verbot von Feuerwerk wirklich sinnvoll ist." Käme es so, bräuchte es Staatshilfen - "damit es in den kommenden Jahren überhaupt noch Feuerwerk in Deutschland gibt."

In einem Papier Berlins als Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz heißt es, zu Silvester solle diesmal der Verkauf, der Kauf und das Zünden von Feuerwerk verboten werden - vor allem um Einsatz- und Hilfskräfte zu entlasten und um größere Gruppenbildungen zu vermeiden. Unionsgeführte Bundesländer sind aber dagegen. Am Mittwoch beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise./gth/DP/mis