HANNOVER (dpa-AFX) - "Hannoversche Allgemeine Zeitung" zum EU-Gipfel:

"Es klingt wie ein Witz: Die EU-Staats- und -Regierungschefs treffen sich, und gerungen wird um einen Buchstaben. Ein "n" steht im Zentrum der Debatte: Soll die EU für den Krieg zwischen Israel und der Hamas eine humanitäre Pause fordern oder Pausen? Plural oder Singular? Oder doch lieber "Fenster" für Hilfsleistungen, wie es Außenministerin Annalena Baerbock vorgeschlagen hat? Weil es dabei um Menschenleben geht, bekommen solche Diskussionen eine bittere Note. Wer Lebensmittel, Wasser oder Medikamente braucht, wird wenig Verständnis haben für solche Wortfindungsstörungen in Brüsseler Verhandlungssälen. Das gilt auch für jene, die sich von einem Terroranschlag in unmittelbare Verteidigungsstellung gezwungen fühlen gegen Attentäter. Dennoch: Was in Brüssel passiert, ist kein Witz. Sehr plakativ zeigt sich, wie ein Aushandlungsprozess zwischen 27 Staaten funktioniert, die sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen haben, um ebendieses zu erreichen: Kompromisse finden, statt gegeneinander anzutreten. Zusammen agieren statt jeder für sich. Das ist oft mühsam, es funktioniert zuweilen nicht oder nur schlecht. Den Wert der Gemeinschaft schmälert das nicht."/yyzz/DP/he