Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

IMPFSTOFF - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erstmals eingestanden, dass Deutschland bis Mitte dieses Jahres nicht über genügend Impfstoff gegen das Corona-Virus verfügt. Das verlautet aus Unionskreisen. Demnach erklärte Merkel vor den Abgeordneten von CDU und CSU: "Die Frage, die man stellen kann: Haben wir im Augenblick genug Impfstoff?" Merkel habe außerdem erklärt, dass die "Quartale eins und zwei kritisch" seien. "Ab dem dritten Quartal werden wir eher was abgeben können, als was brauchen", sagten Teilnehmer. (Bild)

CORONA - Das mutierte Virus ist auch in Deutschland immer öfter nachzuweisen. Bund und Länder prüfen deshalb, bereits vor dem bislang geplanten Termin am 25. Januar erneut gemeinsam über die Lage und striktere Maßnahmen zu beraten. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus signalisierte vor einer Fraktionssitzung grundsätzliche Zustimmung. Es sei vorstellbar, bestehende Maßnahmen noch einmal zu verschärfen, sollte sich das mutierte Virus ausbreiten, sagte er. Die Debatte über einen schärferen Lockdown wird auch in den Ländern geführt. (SZ)

CORONA-HILFEN - Wegen Kritik an verzögerter Auszahlung der so genannten November- und Dezemberhilfen des Bundes sowie Unklarheiten bei der Beantragung steht die Bundesregierung unter Druck. Führende Ökonomen fordern nun weitere Korrekturen an der Rettungspolitik des Bundes. "Angesichts der Umsetzungsprobleme bei den November- und Dezemberhilfen sowie den Überbrückungshilfen III - gerade weil letztere auch noch die Verluste der Unternehmen als Voraussetzung haben - ist es geradezu grotesk, dass sich die Bundesregierung nicht zu einer Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags durchringen kann", sagte der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld. (Wirtschaftswoche)

CDU/FDP - Wenige Tage vor der Wahl des neuen CDU-Parteichef hat sich der Kandidat Norbert Röttgen gegen eine Koalition der Union mit der FDP nach der kommenden Bundestagswahl ausgesprochen. "Die FDP hat ein historisches Versagen zu verantworten, indem sie sich nach zwei Großen Koalitionen einem neuen Anfang und der Regierungsverantwortung verweigert hat", sagte Röttgen. "Auf eine Partei, die mal Lust hat zu regieren und dann wieder nicht, kann man sich nicht verlassen", betonte er. "Das sind unsichere Kantonisten, auf die ich nicht setzen würde", erklärte der CDU-Außenpolitiker. (Augsburger Allgemeine)

BANKEN - Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) wünschen sich seit Langem mehr Zusammenschlüsse unter Kreditinstituten. Doch viele Geldhäuser fürchten, dass die EZB solche Pläne mit Hürden wie hohen Kapitalanforderungen und anderen regulatorischen Maßnahmen torpedieren könnte. Nun hat die EZB die finale Fassung einen Leitfadens veröffentlicht, in dem sie ihre Haltung zu wichtigen Aspekten wie Eigenkapitalpuffer, interne Modelle und negative Firmenwerte klarstellt. Grundsätzlich lässt sich der Leitfaden als Ermutigung für Banken verstehen. (Handelsblatt)

NORD STREAM 2 - Die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, hat gefordert, die neue Umweltstiftung in Mecklenburg-Vorpommern zu stoppen, die, wenn nötig, bei der Fertigstellung von Nord Stream 2 helfen soll. "Dass mit russischen Geldern eine Stiftung unter dem Deckmantel des Klimaschutzes finanziert wird, die einzig und allein zur Fertigstellung der Pipeline dient, ist einfach ungeheuerlich. Nicht nur klimapolitisch, sondern vor allem geostrategisch", sagte die der FAZ. (FAZ)

WASSERSTOFF-FORSCHUNG - Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) stellt insgesamt 700 Millionen Euro bereit für drei große Forschungsprojekte mit der Industrie zum Thema Wasserstoff, erfuhr das Handelsblatt. Sie sollen das nötige Know-how entwickeln, damit in Deutschland schon bald eine Serienfertigung von Elektrolyseuren möglich ist, den Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff. Zudem sollen die günstigsten Varianten des weltweiten Transports erforscht werden, der nur teilweise in Gasleitungen möglich ist. Das dritte Projekt soll Techniken entwickeln, um auf hoher See mit Hilfe des Windstroms direkt am Windrad Wasserstoff zu erzeugen. (Handelsblatt)

BREXIT - Der Finanzplatz London richtet sich auf das Leben nach dem Brexit ein. Man könne die Dinge nun anders und besser machen, sagt der britische Finanzminister Rishi Sunak. So will die konservative Regierung bald den Handel mit Schweizer Aktien wieder zulassen, den die EU im Jahr 2019 verbannt hatte. Auch wird daran gearbeitet, Börsengänge in London zu erleichtern. Hingegen setzen britische Finanzdienstleister nicht mehr auf eine schnelle Anerkennung des britischen Regelwerks durch die EU-Kommission. (Handelsblatt)

START-UPS - Internationale Risikoinvestoren interessieren sich zunehmend für junge europäische Technologiefirmen - aus gutem Grund: Die Start-ups sind für Investoren mittlerweile attraktiver als US-Neugründungen. Das zeigt eine Datenanalyse des Münchener Risikokapitalinvestors Earlybird für das Handelsblatt. Demnach machen Kapitalgeber bei Verkäufen und Börsengängen von Start-ups aus Europa pro investierten Euro mehr Rendite als in den USA: Die Investments haben sich in Europa in den vergangenen fünf Jahren um den Faktor 11,9 gesteigert, in den USA dagegen nur um 9,9 und in Asien um 9,1. Besonderes Potenzial sehen die Investoren bei Cloud-Produkten für die Industrie und Softwarelösungen für den Mittelstand. Auf diesen Feldern "kommen Branchenführer immer häufiger aus Europa", sagt Luciana Lixandru von Sequoia Capital. Sie leitet die 2020 eröffnete Londoner Europa-Niederlassung des erfolgreichen Risikoinvestors aus dem Silicon Valley. (Handelsblatt)

CARITAS - Die Caritas, einer der wichtigsten Wohlfahrtsverbände und der größte privatrechtliche Arbeitgeber in Deutschland, beklagt eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft in der Corona-Krise. Die Mehrheit der Bundesbürger erlebe derzeit einen geschwächten Zusammenhalt, sagte Caritas-Präsident Peter Neher. (FAZ)

DJG/pi/sha

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January 13, 2021 00:38 ET (05:38 GMT)