Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BANKENVERBAND/PROGNOSE - Trotz wachsender Konjunkturrisiken bleibt der deutsche Bankenverband optimistisch hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Jahr. Die Konjunkturprognose, die der Bankenverband halbjährlich auf Grundlage einer Umfrage unter 14 Chefvolkswirten von Privatbanken vorlegt, geht von 3,3 Prozent Wirtschaftswachstum in diesem und 4,6 Prozent im kommenden Jahr in Deutschland aus. Damit haben die Banken ihre Wachstumserwartung für das laufende Jahr im Vergleich zur Prognose aus dem Frühjahr um 0,5 Prozentpunkt gesenkt und die für das kommenden Jahr um 0,5 Prozent erhöht. Die Ergebnisse liegen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) exklusiv vor. (RND)

WELTWIRTSCHAFT - Die Weltwirtschaft wächst so stark wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig stoßen immer mehr Branchen an ihre Kapazitätsgrenzen. Nun reagieren die Unternehmen, indem sie ihre Investitionen drastisch hochfahren: 2021 voraussichtlich um 13 Prozent auf weltweit 3,1 Billionen Euro. Ähnlich hohe Zuwächse gab es zuletzt im Boomjahr 2007. Das signalisieren die Prognosen der 2.000 investitionsstärksten Unternehmen und der für sie zuständigen Fachanalysten, die der amerikanische Finanzdienstleister S&P Capital IQ ausgewertet hat. (Handelsblatt)

INVESTMENTBANKEN - Es lohnt sich wieder, das lange gescholtene Investmentbanking. Wie aus Daten des Analysehauses Refinitiv hervorgeht, entwickelt sich 2021 das Eventgeschäft kräftig - also das Geschäft mit Kapitalmarktmaßnahmen wie Fusionen und Übernahmen (M&A), Aktien- und Anleiheemissionen sowie Börsengängen (IPOs). Von Jahresbeginn bis Mitte September nahmen die Investmentbanker in Deutschland demnach Gebühren von 2,5 Milliarden Dollar ein. Das ist zwar ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, 2020 stach jedoch auch mit 3,0 Milliarden Dollar als absolutes Rekordjahr heraus. Blickt man auf die langfristige Entwicklung, dann stellen die 2021er-Zahlen die zweitbesten seit Beginn der Analyse im Jahr 2000 dar. (Handelsblatt)

LUFTFILTER - Das Förderprogramm der Bundesregierung für den Einsatz von Luftfiltern im Zuge der Corona-Pandemie kommt in der Praxis kaum an. Wie aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage des FDP-Haushaltspolitikers Karsten Klein hervorgeht, wurden für "Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische (RLT) Anlagen" zwischen dem 20. Oktober 2020 und dem 16. September 2021 zwar mehr als eine halbe Milliarde Euro Gelder gebunden, also erfolgreich beantragt. Aber: Von den 546.000.000 Euro sind bisher nur knapp eine halbe Million Euro, also 457.000 Euro, tatsächlich ausgezahlt worden. Das sind knapp 0,1 Prozent der beantragten Gelder - fast ein Jahr nach Start des Förderprogramms. (Welt)

IMMUNITÄT - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet bis zum kommenden Frühjahr eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus und damit das Ende der Pandemie in Deutschland. "Wenn keine neue Virusvariante auftaucht, gegen die eine Impfung nicht schützt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann haben wir die Pandemie im Frühjahr überwunden und können zur Normalität zurückkehren", sagte der CDU-Minister der Augsburger Allgemeinen. (Augsburger Allgemeine)

EUROZONE - Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) machen sich für Änderungen der Schuldenregeln und der Fiskalpolitik in der Eurozone stark. Die laufende Debatte über die angesichts der Coronakrise ausgesetzten Schuldenregeln sei ein guter Zeitpunkt "für ein ambitioniertes Paket einander ergänzender Reformen", schreibt eine Gruppe von Ökonomen aus EZB und nationalen Euro-Notenbanken in einem Überblicksartikel. Ein wesentliches Element sollte demnach sein, die "Anfälligkeit hoch verschuldeter Länder" zu senken, wenn diese im Gegenzug "dauerhaft und glaubwürdig" Schwachstellen im Haushaltsrahmen beheben. (Börsen-Zeitung)

EU-Kommission - Brüssel will auch die Regulierung der Versicherungsbranche stärker an Klimaschutzkriterien ausrichten. Das geht aus dem Vorschlag zur Überarbeitung der Solvabilitätsrichtlinie (Solvency II) für die Branche hervor, den Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness an diesem Mittwoch vorlegen will. Konkret soll die EU-Versicherungsaufsichtsbehörde EIOPA untersuchen, in welchem Umfang Versicherungen und Rückversicherungen, die besonders stark in grüne Finanzprodukte investieren, in der Regulierung bevorzugt behandelt werden können. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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September 22, 2021 01:11 ET (05:11 GMT)