NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben ihre kräftigen Schwankungen der Vortage zur Wochenmitte fortgesetzt. Nachdem die Preise am Dienstag noch über 32 US-Dollar gestiegen waren, ging es am Mittwoch wieder in Richtung der Marke von 30 Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kostete am Mittag 31,15 US-Dollar und damit 65 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 99 Cent auf 30,46 Dollar.

"Die Ölpreise befinden sich auf einer Achterbahnfahrt." So beschreiben Rohstoffexperten der Commerzbank die jüngste Preisentwicklung. Händler erklärten den aktuellen Rückschlag mit der Aussicht auf einen weiteren Anstieg der Ölreserven in den USA. Experten gehen davon aus, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche weiter kräftig gestiegen sind. Die Markterwartung liegt bei einem Zuwachs um vier Millionen Barrel. Die US-Regierung wird die Daten am Nachmittag veröffentlichen.

Weiterhin bleibt das zu hohe Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt das alles beherrschende Thema am Markt. Nach einer monatelangen Talfahrt der Ölpreise und einem Rückfalls auf den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren in der vergangenen Woche rechnen Commerzbank-Experten aber mittlerweile fest mit einer Gegenbewegung. "Das derzeitige Ölpreisniveau ist definitiv zu niedrig, dass hinreichend viel Öl gefördert wird, um die langfristig weiter steigende Nachfrage zu befriedigen", so ihre Einschätzung. Und das Fazit der Experten lautet: "Ein knapperes Ölangebot und eine Erholung der Preise sind daher nur eine Frage der Zeit."

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Am Mittwoch meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Dienstag 25,11 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 47 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/tos