Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ist tief betroffen über das plötzliche Ableben von Dr. Maria Schaumayer. In ihrer Funktion als Präsidentin der OeNB zeichnete sich Dr. Schaumayer vor allem durch ihren Gestaltungswillen, persönliche Integrität und internationale Anerkennung aus. Sie wird als eine der herausragenden Finanzexpertinnen dieses Landes und als prinzipienfeste Verfechterin markt- und privatwirtschaftlicher Grundsätze in Erinnerung bleiben.

Dr. Schaumayer führte die OeNB erfolgreich zwischen 1990 und 1995. In dieser Zeit hat Dr. Schaumayer die über lange Jahre bewährte Hartwährungspolitik Österreichs zum Wohle des Landes fortgesetzt. Ihr energischer Einsatz hat wesentlich zur großen Zustimmung der Bevölkerung für den Beitritt Österreichs zur EU beigetragen. Unter ihrer Führung wurden auch die ersten Weichen für die Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion gestellt und der Umbau der OeNB zu einem modernen und effizienten Institut konsequent vorangetrieben.

Dank ihrer Kenntnisse und Erfahrungen, ihrer Tatkraft sowie auch durch ihre weltoffene, vorausschauende und integrative Persönlichkeit hat sie sich große Verdienste um die OeNB und die österreichische Wirtschaft erworben.

Darüber hinaus ist es Dr. Schaumayer als Regierungsbeauftragte zu verdanken, dass die für die Betroffenen wie auch für Österreich sehr bedeutende Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter und die Einrichtung des österreichischen Versöhnungsfonds rasch erarbeitet und umgesetzt wurde.

Dr. Schaumayer war die erste Frau an der Spitze einer Zentralbank in Europa. Sie setzte sich auch nach ihrer Zeit in der OeNB für die Förderung und Gleichstellung von Frauen in den Wissenschaften und im Berufsleben ein.

Dr. Schaumayer wurde am 7. Oktober 1931 in Graz geboren und verstarb in der Nacht auf den 23. Jänner 2013 im 82. Lebensjahr.

Das Präsidium, das Direktorium und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OeNB sprechen den Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus.

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