Deutscher Maschinenbau ist und bleibt auch 2020 im Krisenmodus
Düsseldorf (ots) - PwC Maschinebau-Barometer: Umsatzerwartungen und 
Betriebsauslastung auf bisherigem Tiefstand / Investitionsstopp bedroht 
Innovationsführerschaft / Kostensenkung im Personalbereich zu erwarten

Die Stimmung im deutschen Maschinenbau ist auf einem neuerlichen Tiefpunkt 
angelangt. Und Besserung ist für 2020 nicht in Sicht. Dies geht aus dem 
aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Ein Novum in der 
Geschichte der Erhebung: Erstmals blicken die deutschen Manager offen 
pessimistischer auf die deutsche Konjunkturentwicklung als auf die globale (38 
Prozent zu 34 Prozent). Noch im Vorquartal hatte dieser Ausblick unter 
umgekehrten Vorzeichen gestanden (36 Prozent zu 54 Prozent).

Umsatzerwartungen auf Allzeittief

Die Umsatzprognosen sowohl für die Branche als auch für das eigene Unternehmen 
fallen für 2020 negativ aus. Für den Maschinen- und Anlagenbau insgesamt 
erwarten die Befragten einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent. Dies ist die 
schlechteste Prognose aller bisherigen Erhebungswellen. Erstmals seit Beginn des
Barometers im Jahr 2014 liegt auch die Erwartung der Manager für das jeweils 
eigene Unternehmen im Minusbereich: die Befragten rechnen mit 1,2 Prozent 
weniger Umsatz in 2020 als im Vorjahr. "Die Sorgen der Branche sind groß", 
beobachtet Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation
bei PwC. "Jeder dritte Entscheider geht von einer negativen Umsatzentwicklung 
des eigenen Unternehmens im kommenden Jahr aus. Die Talsohle der Entwicklung 
steht uns noch bevor."

Die Auslastung nimmt spürbar ab

Schmerzhaft zu spüren bekommt die Branche die globale Unsicherheit durch Brexit,
Handelskonflikte, Wirtschaftssanktionen und Krise der deutschen 
Automobilindustrie in Form von ausbleibenden Aufträgen. Dies wirkt sich 
inzwischen direkt auf die Produktion aus. Die durchschnittliche 
Kapazitätsauslastung der befragten Unternehmen bewegt sich inzwischen mit 
durchschnittlich 82,7 Prozent auf einem Rekordtiefstwert. Lediglich rund ein 
Drittel der Unternehmen arbeitet noch im Bereich der Vollauslastung. Im Schnitt 
aller bisherigen Erhebungswellen liegt ihr Anteil mindestens bei der Hälfte der 
Befragten. "Die Auftragskrise ist auf dem Shop-Floor angekommen", kommentiert 
Gushurst, "Unternehmen drosseln die Produktion und werden perspektivisch 
Kostensenkungsprogramme und Restrukturierungen implementieren. Allerdings warne 
ich davor, einen unüberlegten Investitionsstopp ins Auge zu fassen." Tatsächlich
beabsichtigt ein nicht unerheblicher Anteil von einem Viertel der Befragten, 
ihre Investitionen im ersten Quartal 2020 zu senken - der höchste Wert aller 
bisherigen Erhebungswellen.

Kostensenkung und Preiserhöhungen

Weitere Einsparungen werden von immer mehr Entscheidungsträgern erwogen. Zwar 
sollen die Gesamtkosten im Großen und Ganzen stabil gehalten werden, jedoch 
gerät Bewegung in den Personalkostenbereich. 38 Prozent der Befragten gehen 
davon aus, dass die Personalkosten im kommenden Jahr gesenkt werden. Zum 
Vergleich: Ende des Vorjahres waren lediglich 14 Prozent dieser Ansicht. Damals 
gingen 8 von 10 noch von Mehrausgaben für Personal aus, in diesem Jahr ist es 
gerade einmal die Hälfte.

Zudem erweisen sich Energiewende und Klimapaket als zusätzliche Belastungen: 
lediglich 4 Prozent rechnen mit sinkenden Energiekosten. Auch die Verkaufspreise
geraten in Bewegung: Seit dem Herbst hat sich der Anteil derjenigen 
Maschinenbauer, die ihre Preise erhöhen wollen, von 15 auf 30 Prozent 
verdoppelt. "Die Entscheidungsträger im Maschinenbau sind mit steigenden 
Energiekosten bei gleichzeitigem Auftragsschwund konfrontiert. Sie haben kein 
Interesse oder auch keine Möglichkeit den zusätzlichen Kostendruck von ihren 
Kunden an ihre Lieferanten weiterzugeben", resümiert Klaus-Peter Gushurst, "Das 
Herunterfahren von Investitionen birgt jedoch Risiken, da dies die 
internationale Innovations- und Qualitätsführerschaft der Branche bedrohen 
könnte."

Über das PwC Maschinenbau-Barometer:

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis einer vierteljährlichen 
Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. 
Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung spiegelt 
die Studie die Unternehmenserwartungen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie 
Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem werden in jeder Ausgabe 
wechselnde Themen vertieft.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und
wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen 
hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen 
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