Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Merck & Co. übernimmt Prometheus Biosciences Inc. für 10,8 Milliarden Dollar. Wie das US-Pharmaunternehmen mitteilte, soll damit die Pipeline gegen Immunkrankheiten gestärkt werden. Merck zahlt 200 Dollar je Prometheus-Aktie, was einem Aufschlag von rund 75 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag entspricht.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Empire State Manufacturing Index April 
          PROGNOSE:  k.A 
          zuvor:    -24,6 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                           Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500        4.172,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100    13.192,75  +0,1% 
Nikkei-225                  28.511,10  +0,1% 
Kospi                        2.575,44  +0,2% 
Shanghai-Composite           3.375,88  +1,1% 
S&P/ASX 200                  7.373,00  +0,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den Börsen in Ostasien und Australien lässt sich zum Start in die neue Woche keine einheitliche Tendenz feststellen. Vielerorts halten sich die Anleger zurück, nachdem ein Vertreter der US-Notenbank sich am Freitag für weitere Zinserhöhungen ausgesprochen hatte. Die Geldpolitik müsse längere Zeit restriktiv bleiben und auch länger als an den Märkten derzeit erwartet werde, sagte Fed-Gouverneur Christopher Waller. Zudem stehen in den kommenden Tagen einige wichtige chinesische Konjunkturdaten an, darunter am Dienstag das Bruttoinlandsprodukt. Anleger hoffen, dass sich die Wirtschaft Chinas nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen weiter erholt hat. Am Montag erhält der chinesische Aktienmarkt jedoch erst einmal Unterstützung von der heimischen Notenbank. Die People's Bank of China (PBoC) hat den Banken des Landes 170 Milliarden Yuan zum unveränderten mittelfristigen Zinssatz (MLF) von 2,75 Prozent zugeführt. Der unveränderte MLF wird als positives Vorzeichen für die Entscheidung über den Leitzins später in diesem Monat gewertet. In Tokio profitieren Aktien von Banken von den überraschend guten Geschäftszahlen, die einige große US-Banken am Freitag vorgelegt haben. Mitsubishi UFJ verbessern sich um 2,1 Prozent und Sumitomo Mitsui Banking Group um 1,9 Prozent. Unterstützung kommt daneben vom Dollar, der nach den Waller-Aussagen auch zur japanischen Währung aufgewertet hat. Nutznießer des schwächeren Yen sind Aktien exportorientierter Unternehmen, etwa aus der Automobilindustrie. So legen Nissan um 1,5 Prozent zu und Toyota um 1,7 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Sehr ruhig ist der nachbörsliche US-Aktienhandel am Freitag verlaufen. Unter den Nebenwerten gewannen Livanova 3,3 Prozent, nachdem das Medizintechnikunternehmen für das erste Quartal ein Umsatzwachstum von 9 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Überdies vermeldete Livanova den Abgang ihres CEO Damien McDonald. Dessen Aufgaben übernimmt übergangsweise Chairman William Kozy.

Merck & Co zeigten sich kaum verändert. Am Sonntag bestätigte das Unternehmen die Übernahme von Prometheus Biosciences für 10,8 Milliarden Dollar. Über den geplanten Zukauf hatte zuvor das Wall Street Journal berichtet.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.886,47        -0,4%       -143,22          +2,2% 
S&P-500              4.137,63        -0,2%         -8,59          +7,8% 
Nasdaq-Comp.        12.123,47        -0,4%        -42,81         +15,8% 
Nasdaq-100          13.079,52        -0,2%        -29,87         +19,6% 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien)   791 Mio    814 Mio 
Gewinner             1.018      2.130 
Verlierer            1.945        859 
Unverändert            132        118 

Etwas leichter - Die US-Börsen wurden von wieder hochgekochten Zinssorgen belastet. Die am Vortag im Zuge unerwartet niedriger Inflationsdaten gespielte Hoffnung auf ein baldiges Zinserhöhungsende bekam Risse. Die stärker als prognostiziert gestiegene Industrieproduktion im März belastete ebenso wie die aufgehellte Stimmung unter US-Verbrauchern im April. Ausgabefreudige US-Konsumenten sprachen nicht für eine Rezession und auch nicht für eine nachgebende Inflation. Wie ein Weckruf wirkte da Fed-Governor Christopher Waller: "Die Geldpolitik muss weiter gestrafft werden", sagte Waller unmissverständlich. Gegen den negativen Markttrend zogen die Bankenkurse um 3,5 Prozent an. Denn die Ergebnisse von JPM, Citi sowie Wells Fargo zum ersten Quartal hatten allesamt positiv überrascht. Für JPM ging es um 7,6 Prozent nach oben, für Citigroup um 4,8 Prozent. Wells Fargo drehten im Verlauf hauchdünn ins Minus, die Aktie war seit Anfang April schon gut gelaufen. Boeing verloren 5,6 Prozent. Der US-Flugzeughersteller hatte die Auslieferung einiger 737 Max-Maschinen wegen fehlerhaft eingebauter Teile gestoppt. Verantwortlich ist der Zulieferer Spirit Aerosystems (-20,7%). Blackrock (+3,1%) lieferte schwache Erstquartalszahlen, aber der Gewinn im ersten Quartal schlug die Erwartungen.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,09        +11,4          3,98          -32,7 
5 Jahre                  3,60        +10,4          3,50          -40,0 
7 Jahre                  3,56         +9,0          3,47          -41,0 
10 Jahre                 3,52         +7,4          3,44          -36,2 
30 Jahre                 3,74         +4,8          3,69          -23,4 
 

Gesunkene Notierungen zogen mit wieder gestiegenen Zinsfantasien die Renditen deutlich nach oben.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 9:57 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0991        -0,0%     1,0994        1,1067   +2,7% 
EUR/JPY           147,38        +0,2%     147,10        146,34   +5,0% 
EUR/GBP           0,8851        +0,0%     0,8851        0,8833   +0,0% 
GBP/USD           1,2418        -0,0%     1,2419        1,2529   +2,7% 
USD/JPY           134,08        +0,2%     133,82        132,20   +2,3% 
USD/KRW         1.311,71        +0,6%   1.304,38      1.299,63   +3,9% 
USD/CNY           6,8753        +0,1%     6,8714        6,8430   -0,3% 
USD/CNH           6,8760        +0,1%     6,8675        6,8439   -0,8% 
USD/HKD           7,8499        +0,0%     7,8491        7,8498   +0,5% 
AUD/USD           0,6712        +0,1%     0,6708        0,6779   -1,5% 
NZD/USD           0,6203        -0,0%     0,6205        0,6306   -2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.989,25        -1,4%  30.404,79     30.793,14  +80,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich nach den jüngsten Abgaben, der Dollar-Index gewann 0,6 Prozent. Die Waller-Aussagen in Verbindung mit den positiven Daten zur Verbraucherstimmung ließen erneut Zinserhöhungsspekulationen aufkommen. Der Euro fiel nach seinem Jahreshoch bei 1,1076 Dollar mit der Dollarstärke unter die Marke von 1,10.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,49        82,52      -0,0%         -0,03   +2,5% 
Brent/ICE          86,28        86,31      -0,0%         -0,03   +1,7% 
 

Die Erdölpreise stiegen moderat (+0,6 bzw. +0,4%); die verbesserten Wirtschaftsdaten in den USA, aber auch in China, wo das Verbrauchervertrauen ebenfalls einen Sprung gemacht hatte, dürften die Nachfrage befeuern, hieß es. Die Internationale Energie-Agentur warnte, dass die Förderkürzungen der Kartellgruppe Opec+ den Erdölmarkt stärker und früher ins Ungleichgewicht bringen könnte als ursprünglich veranschlagt.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.006,53     2.004,25      +0,1%         +2,28  +10,0% 
Silber (Spot)      25,34        25,35      -0,0%         -0,00   +5,8% 
Platin (Spot)   1.043,75     1.044,83      -0,1%         -1,08   -2,3% 
Kupfer-Future       4,11         4,11         0%             0   +7,7% 
 

Dollarstärke und steigende Marktzinsen belasteten den Goldpreis (um 1,7%).

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

PEOPLE'S BANK OF CHINA

Die chinesische Zentralbank hat am Montag mehr Liquidität zu unveränderten Zinssätzen ins Finanzsystem gepumpt. Das deutet darauf hin, dass sie an den aktuellen Leitzinsen in diesem Monat festhalten könnte. Die People's Bank of China (PBOC) stellte dem Bankensystem über ihre einjährige mittelfristige Kreditfazilität 170 Milliarden Yuan (22,5 Milliarden Euro) Liquidität zu einem Zinssatz von 2,75 Prozent zur Verfügung. Der Zinssatz dieser Kreditfazilität ist üblicherweise Maßstab für die Festsetzung des Leitzinses des Landes.

POLITIK USA / CHINA / TAIWAN

Wenige Tage nach einem großangelegten Militärmanöver Chinas nahe Taiwan hat ein US-Kriegsschiff die Straße von Taiwan passiert. Der Zerstörer "USS Milius" habe das Meeresgebiet am Sonntag in einem "Routine-Transit" durchquert, erklärte die US-Kriegsmarine. Es war der erste US-Marineeinsatz in den Gewässern zwischen China und Taiwan seit Januar.

HANDELSBILANZ INDONESIEN

Die indonesische Handelsbilanz wies im März einen Überschuss 2,91 Milliarden US-Dollar auf. Ökonomen hatten den Überschuss auf 4,30 Milliarden Dollar geschätzt. Die Importe beliefen sich auf 20,59 Milliarden Dollar, die Exporte auf 23,50 Milliarden Dollar.

KLIMAWANDEL CHINA / BRASILIEN

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April 17, 2023 01:40 ET (05:40 GMT)