Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im November nach offiziellen Angaben gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 48,0 (Oktober: 49,2), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 48,9 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung. Der Subindex für die Produktion verringerte sich auf 47,8 (Vormonat: 49,6), jener für den Auftragseingang ermäßigte sich auf 46,4 (48,1). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - fiel auf 46,7 (47,6). In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im November ebenfalls eingetrübt, wie der ebenfalls am Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Er fiel auf 46,7 (Vormonat: 48,7) Punkte.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht November 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +190.000 Stellen 
          zuvor:    +239.000 Stellen 
 
    14:30 BIP (2. Veröffentlichung) 3Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:   +2,7% gg Vq 
          1. Veröff.: +2,6% gg Vq 
          2. Quartal: -0,6% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:   +4,1% gg Vq 
          1. Veröff.: +4,1% gg Vq 
          2. Quartal: +9,0% gg Vq 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November 
          PROGNOSE: 47,0 
          zuvor:    45,2 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.965,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  11.531,50  +0,1% 
Nikkei-225                27.968,99  -0,2% 
Hang-Seng-Index           18.259,01  +0,3% 
Kospi                      2.472,53  +1,6% 
Shanghai-Composite         3.138,72  -0,4% 
S&P/ASX 200                7.284,20  +0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Mehrheitlich mit Gewinnen zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte zur Wochenmitte. Lediglich an den Börsen in Tokio und Schanghai ging es moderat nach unten. Die Volatilität dürfte weiter hoch bleiben, heißt es mit Blick auf die am Nachmittag anstehende Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell und den US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag. Hier erhoffen sich die Investoren Hinweise, ob die Fed bei ihrem straffen Zinserhöhungstempo bleibt, oder bei der Sitzung im Dezember etwas den Fuß vom Gas nehmen wird. Schwächer als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende und Nicht-Verarbeitende Gewerbe im November belasten das Sentiment in Schanghai und Hongkong nicht. Chinas Einkaufsmanagerindizes könnten sich im Dezember und im ersten Quartal 2023 weiter abschwächen, meint Zhiwei Zhang, Wirtschaftswissenschaftler bei Pinpoint Asset Management. "Der Wiedereröffnungsprozess hat begonnen, was der Wirtschaft in der zweiten Hälfte 2023 wahrscheinlich zu einem Aufschwung verhelfen wird", ergänzt er. Hoffnungen auf Lockerungsmaßnahmen der strengen Corona-Beschränkungen in China haben sich dagegen nicht erfüllt. Diese hatten vor allem die Börsen und Schanghai am Vortag deutlich nach oben getrieben. Die von der chinesischen Gesundheitsbehörde angekündigten "optimierten" Maßnahmen bei der Covid-Bekämpfung blieben hinter den Erwartungen zurück. Der Nikkei-225 verlor 0,2 Prozent. Hier belasteten auch schwache Daten zur Industrieproduktion im Oktober. Der Rückgang fiel mit 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat fast doppelt so hoch aus wie erwartet.

US-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen US-Aktienhandel am Dienstag standen die Aktien von Hewlett Packard Enterprise im Fokus. Das Informationstechnikunternehmen hat mit seinem Quartalsergebnis die Analystenerwartung getroffen und zudem einen starken Umsatzausblick für das laufende erste Quartal gegeben. Die Aktie legte nachbörslich um 2,1 Prozent zu. Die Titel von Workday verbesserten sich um 8,5 Prozent. Das Unternehmen hat den Ausblick für 2023 nach oben genommen und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Die Ergebnisse für das dritte Quartal fielen leicht über den Prognosen der Analysten aus. Die Papiere von Intuit fielen dagegen nach den Ergebnissen für das erste Quartal des Geschäftsjahres um 1,5 Prozent zurück. Der Hersteller von Steuerberechnungssoftware übertraf mit den Zahlen zwar die Erwartungen der Wall Street, senkte aber die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023. Ein schwacher Ausblick belastete auch die Papiere von Netapp, die um 11,1 Prozent einknickten.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.852,53        +0,0%        3,07          -6,8% 
S&P-500              3.957,63        -0,2%       -6,31         -17,0% 
Nasdaq-Comp.        10.983,78        -0,6%      -65,72         -29,8% 
Nasdaq-100          11.503,45        -0,7%      -84,30         -29,5% 
 
                     Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 780 Mio   815 Mio 
Gewinner             1.823       705 
Verlierer            1.338     2.475 
Unverändert            126       115 
 

Etwas leichter - Angesichts der kräftigen Aufwärtsbewegung seit Oktober sei die Luft zu dünn für deutlichere Gewinne, hieß es im Handel. Die Belastungsfaktoren waren die gleichen wie am Vortag: Falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern, die die Markterwartung einer nur kleinen 50-Basispunkte-Zinserhöhung am 14. Dezember unterminieren, und die Entwicklung in China. Dort haben sich die Proteste gegen die harten Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen beruhigt, aber nur, weil Peking sie offenbar hat niedergeschlagen lassen. Bremsend wirkten nach den falkenhaften Notenbanker-Kommentaren steigende Renditen am Anleihemarkt. Für Zurückhaltung sorgte auch, dass US-Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch einen Auftritt haben wird zu den Themen Konjunkturaussichten und Arbeitsmarkt. Gerade nach den jüngsten falkenhaft klingenden Aussagen anderer Notenbanker könnte dieser Termin spannend werden. Chemours gaben um 1,3 Prozent nach. Das Chemieunternehmen erwartet, beim bereinigten Betriebsergebnis unterhalb des unteren Randes der angepeilten Spanne zu bleiben und will nun Kosten sparen. Unitedhealth gingen 0,8 Prozent billiger aus dem Tag. Der Krankenversicherer hat einen Gewinnausblick abgegeben, der für das nächste Jahr leicht unter den Schätzungen der Wall Street liegt. UPS gewannen dagegen nach einer Hochstufung auf "Buy" durch die Deutsche Bank 2,8 Prozent. Nachdem der Kreuzfahrtenanbieter Carnival für den sogenannten Cyber Monday Buchungen gemeldet hatte, die 50 Prozent über dem Volumen am Cyber Monday 2019 liegen, ging es für die Aktie um 4,6 Prozent nach oben.


  US-ANLEIHEN 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,47         +2,9        4,44          373,7 
5 Jahre                  3,93         +4,9        3,88          266,5 
7 Jahre                  3,86         +7,2        3,79          242,1 
10 Jahre                 3,75         +6,5        3,69          224,3 
30 Jahre                 3,81         +8,2        3,72          190,6 
 

Die Anleiherenditen stiegen spürbar vor dem Hintergrund der jüngsten teils falkenhaften Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank. Dazu seien einige Akteure mit Anleiheverkäufen auf Nummer sicher gegangen vor der Rede von US-Notenbankchef Powell am Mittwoch.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Di, 9:40 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0341        +0,1%     1,0328        1,0381   -9,1% 
EUR/JPY           143,33        +0,1%     143,23        143,52   +9,5% 
EUR/GBP           0,8648        +0,1%     0,8641        0,8616   +2,9% 
GBP/USD           1,1958        +0,0%     1,1954        1,2048  -11,6% 
USD/JPY           138,60        -0,1%     138,67        138,26  +20,4% 
USD/KRW         1.320,29        -0,4%   1.325,67      1.326,57  +11,1% 
USD/CNY           7,1511        -0,1%     7,1593        7,1640  +12,5% 
USD/CNH           7,1542        +0,1%     7,1465        7,1739  +12,6% 
USD/HKD           7,8050        -0,0%     7,8089        7,8113   +0,1% 
AUD/USD           0,6697        +0,2%     0,6683        0,6735   -7,8% 
NZD/USD           0,6220        +0,4%     0,6197        0,6240   -8,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        16.860,27        +2,3%  16.479,90     16.503,89  -63,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Für den Dollar ging esinsgesamt seitwärts. Zum Euro machte er im Verlauf etwas Boden gut. Dass die Teuerung in Deutschland im November überraschend niedriger ausfiel als erwartet, nährte die Spekulation auf eine Zinserhöhung um nur 50 und nicht 75 Basispunkte durch die EZB im Dezember, und drückte leicht auf den Euro.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,87         78,2      +0,9%         +0,67  +13,8% 
Brent/ICE          83,97        83,03      +1,1%         +0,94  +14,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise legten zu, WTI mit 1,7 Prozent etwas stärker. Im Handel war von Gerüchten über eine bevorstehende Förderkürzung durch die Opec+ die Rede. Der Goldpreis stieg um ein halbes Prozent.

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November 30, 2022 02:02 ET (07:02 GMT)