Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten von Jamie McGeever, Kolumnist für Finanzmärkte.

Nach der überraschenden Erholung an der Wall Street am Montag dürften die Märkte am Dienstag wieder zu ihrer gewohnten Gangart zurückkehren und den Ton für den Mittwoch in Asien angeben - schwache Aktien, ein starker Dollar, hohe Anleiherenditen und eine schlechte Stimmung unter den Anlegern.

Auf dem regionalen Wirtschaftsdatenkalender stehen die Veröffentlichung der australischen und japanischen Einkaufsmanagerindizes, die erste Einblicke in die Entwicklung dieser Volkswirtschaften im August geben werden, sowie die Verbraucherpreisinflation in Singapur.

Am Mittwoch gibt es keinen offensichtlichen Katalysator in Form von Wirtschaftsindikatoren, Zentralbankentscheidungen oder Kommentaren von Entscheidungsträgern, der die asiatischen Märkte aus ihrer jüngsten Flaute herausholen könnte. Solange dies nicht der Fall ist, werden Erholungen wie die vom Dienstag eher die Ausnahme als die Regel sein.

Die wirtschaftlichen und finanziellen Probleme Chinas stehen bei den Anlegern nach wie vor ganz oben auf der Agenda, so dass jedes Anzeichen für weitere fiskalische oder geldpolitische Impulse aus Peking positiv aufgenommen werden wird. Der chinesische Präsident Xi Jinping, der sich in Südafrika zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten aufhielt, erklärte am Dienstag, Chinas Wirtschaft sei widerstandsfähig und die Grundlagen für das langfristige Wachstum blieben unverändert. Abgesehen von den Platitüden gibt es Spekulationen, dass die Zentralbank gezwungen sein könnte, mutigere Maßnahmen zu ergreifen, um den Yuan zu stützen, vielleicht durch den Verkauf eines Teils ihrer großen Bestände an US-Staatsanleihen. Das Gleiche gilt für die japanischen Behörden und den Yen.

Das ist nichts, was Peking oder Tokio leichtfertig tun würden, aber je höher die Renditen von US-Anleihen steigen, desto nachhaltiger wird der Verkaufsdruck auf ihre jeweiligen Währungen. Am Dienstag erreichte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen 4,366% und damit den höchsten Stand seit November 2007.

Dennoch sind die Devisenmärkte ruhig, vielleicht zu ruhig.

Die implizite Yen-Volatilität ist beim Yuan relativ gering und an den Devisenmärkten im Allgemeinen niedrig. Die Volatilität an den US-Anleihemärkten hat zwar ein Sechs-Wochen-Hoch erreicht, liegt aber in der Mitte der Schwankungsbreite der letzten 18 Monate. Unterdessen wird der angeschlagene chinesische Immobilienentwickler Country Garden am Mittwoch seine neuesten Ergebnisse veröffentlichen. Chinas größter Bauträger hat Verbindlichkeiten in Höhe von fast 200 Milliarden Dollar, seine Aktien haben in den letzten Jahren fast ihren gesamten Wert verloren und werden bald aus dem Hongkonger Benchmark-Index Hang Seng entfernt.

Dennoch werden die Anleger gespannt darauf sein, wie tief das Unternehmen im Sumpf steckt. Der chinesische Immobiliensektor ist mit einem Wert von rund 62 Billionen Dollar die größte Anlageklasse der Welt, und die systemischen Risiken für Chinas Wirtschaft und Finanzsystem sind enorm. Die Beziehungen zwischen den USA und China stehen ebenfalls wieder im Rampenlicht, nachdem Washington am Dienstag China dafür kritisiert hat, dass es in den letzten Monaten die Transparenz seiner Berichterstattung über grundlegende Wirtschaftsdaten verringert hat und gegen Firmen in China vorgeht, die solche Daten zur Verfügung gestellt haben, und dieses Verhalten als unverantwortlich bezeichnet. Aber wenn das die Peitsche war, bot die US-Regierung am Dienstag auch ein Zuckerbrot an. Sie bestätigte, dass Handelsministerin Gina Raimondo nächste Woche zu Treffen mit hochrangigen chinesischen Regierungsvertretern und amerikanischen Wirtschaftsführern nach China reisen wird.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch eine neue Richtung geben könnten:

- Gipfel der BRICS-Staats- und Regierungschefs in Johannesburg

- Japan Flash PMIs (August)

- Australien Flash-PMIs (August)