NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei schwachen Sitzungen mit zum Teil heftigen Verlusten zeigt sich die Wall Street am Dienstag mit Aufschlägen. Anleger fassen Mut im Gefolge russischer Meldungen, dass Russland einige Truppen von der ukrainischen Grenze abzieht. Es soll sich um 10.000 Soldaten handeln; insgesamt sind 130.000 in der Nähe der Ukraine zusammengezogen worden. Kriegsangst und Zinssorgen hatten drei Handelstage in Folge den Dow-Jones-Index nach unten geführt. Der Dow-Jones-Index klettert gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 1,1 Prozent auf 34.931 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 1,2 bzw. 1,9 Prozent.

"Der Markt glaubt, was er in den Schlagzeilen hört, aber man muss bei diesen Dingen vorsichtig sein", sagt Fondsverwalter Hani Redha von PineBridge Investments. Die Gefahr eines Krieges zwischen der Ukraine und Russland hat in den vergangenen Tagen die ohnehin schon wegen der Zinsängste aufgeschreckten Märkte um ein geopolitisches Element erweitert. Die Warnungen der USA und ihrer Verbündeten über die Wahrscheinlichkeit einer russischen Invasion waren lauter geworden und hatten Anleger verunsichert, die sich über die wirtschaftlichen Folgen eines solchen Konflikts oder die daraus resultierenden Sanktionen gegen die russische Wirtschaft sorgen.


   Sichere Häfen nicht gefragt - Intel mit milliardenschwerer Übernahme 

Im Zuge der Entspannungssignale werden Anleihen abverkauft, zumal der Blick nun wieder freier ist für die geläufigen Zins- und Inflationssorgen. Die Erzeugerpreise scheinen solche Sorgen zu bestätigen, legten sie im Januar doch doppelt so stark zu wie ohnehin befürchtet. Auch die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York stünde einer Zinserhöhung nicht im Wege. Der Index ist im Februar gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet.

Auch andere sichere Häfen wie Gold und Dollar sind nicht gefragt. Gold verliert gut 1 Prozent. Der Dollarindex fällt um 0,4 Prozent. Auch die Ölpreise geben mit der Entspannung in der Ukrainekrise massiv nach.

Der Chiphersteller Intel verstärkt sich mit einer milliardenschweren Übernahme. Der US-Konzern übernimmt den israelischen Halbeiterproduzenten Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden US-Dollar. Intel will damit ihre Herstellungskapazitäten vergrößern. Tower Semiconductor haussieren um knapp 42 Prozent, Intel gewinnen 1,4 Prozent.

Die Aktien des Computer-Netzwerk-Unternehmens Arista Networks springen nach Geschäftszahlen über den Erwartungen um 7,5 Prozent nach oben. Marriott International hat ihren Umsatz mehr als verdoppelt und auch beim Gewinn die Prognosen übertroffen. Die Aktie des Hotelbetreibers verteuert sich um 4,5 Prozent.

Aktien von Cybersecutity-Unternehmen zeigen sich im Aufwind. CrowdStrike Holdings gewinnen 3,5 Prozent und Palo Alto Networks 1,2 Prozent. Versorger, Produzenten und Finanzdienstleister positionieren sich für ein mögliches Übergreifen von Cyberangriffen gegen die Ukraine.

ImmunoGen (+5,2%) hat eine Lizenzvereinbarung mit dem Pharmariesen Eli Lilly getroffen. Larimar Therapeutics brechen um über 55 Prozent ein. Die US-Gesundheitsbehörde verlängerte einen Stopp einer Studie für einen Wirkstoff des Biotechnologie-Unternehmens. Resonant schießen um knapp 25 Prozent empor, der Software-Anbieter für mobile Endgeräte wird von der japanischen Murata Manufacturing geschluckt.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.930,87      +1,1%        364,70          -3,9% 
S&P-500              4.455,95      +1,2%         54,28          -6,5% 
Nasdaq-Comp.        14.046,22      +1,9%        255,30         -10,2% 
Nasdaq-100          14.518,77      +1,8%        250,17         -11,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         1,57      -1,1        1,58       83,7 
5 Jahre         1,92      +1,2        1,91       66,2 
7 Jahre         2,01      +2,7        1,99       57,4 
10 Jahre        2,03      +4,1        1,99       51,8 
30 Jahre        2,34      +5,5        2,29       44,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:14 Uhr  Mo, 18:38 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1356      +0,5%        1,1322         1,1307   -0,1% 
EUR/JPY                131,37      +0,6%        130,52         130,77   +0,4% 
EUR/CHF                1,0517      +0,6%        1,0457         1,0469   +1,4% 
EUR/GBP                0,8394      +0,5%        0,8364         0,8359   -0,1% 
USD/JPY                115,67      +0,1%        115,29         115,65   +0,5% 
GBP/USD                1,3529      -0,0%        1,3536         1,3527   -0,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,3380      -0,3%        6,3536         6,3563   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             44.158,80      +3,4%     43.595,59      42.563,74   -4,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               92,02      95,46         -3,6%          -3,44  +22,9% 
Brent/ICE               93,30      96,48         -3,3%          -3,18  +20,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.850,22   1.871,14         -1,1%         -20,92   +1,1% 
Silber (Spot)           23,27      23,82         -2,3%          -0,55   -0,2% 
Platin (Spot)        1.025,05   1.032,45         -0,7%          -7,40   +5,6% 
Kupfer-Future            4,53       4,51         +0,4%          +0,02   +1,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 15, 2022 12:22 ET (17:22 GMT)