Die US-Notenbank fürchtet nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, weniger die aktuelle hohen Inflationsraten, die demnächst von alleine zurückgehen werden, sondern mehr die Lücke am US-Arbeitsmarkt. "Die Arbeitsnachfrage seitens der Unternehmen ist groß, während die US-Arbeitnehmer nicht in dem Maße zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren, wie es eigentlich zu erwarten gewesen wäre", schreibt Gitzel in einem Kommentar zum Anstieg der US-Inflation auf 7 Prozent im Dezember. In den USA gebe es eine rekordhohe Zahl offener Stellen und Unternehmen müssten tiefer als sonst in die Tasche greifen, um Menschen einzustellen.

"Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen zuletzt gegenüber dem Vorjahr mit Raten im Bereich von 5 Prozent - gerade dieser Umstand dürfte den US-Notenbankern die Schweißperlen auf die Stirn treiben", meint Gitzel. Denn das könnte die so gefürchtete Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/kla

(END) Dow Jones Newswires

January 12, 2022 09:31 ET (14:31 GMT)