BERLIN (dpa-AFX) - Die frühere Bundesministerin Renate Künast bleibt auf Distanz zu den Protesten der Klimainitiative "Aufstand der letzten Generation". Nach einem Treffen mit einigen Aktivisten erklärte die Grünen-Politikerin am Donnerstag: "Wir hatten ein intensive Diskussion. Aber ich bin nach wie vor für eine ganz andere Vorgehensweise."

Die Klimaaktivisten selbst äußerten sich enttäuscht. "Auch nach dem Gespräch mit Renate Künast müssen wir anerkennen, dass die Politik nicht wie im Angesicht eines Notfalls handelt, welcher unermessliches menschliches Leid zur Folge haben wird", erklärte die Gruppe.

Die Gruppe hatte in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, Autobahnen, Häfen und Flughäfen zu blockieren. Für Freitag hat sie weitere Aktionen angekündigt. Sie fordert ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarwende, um Treibhausgase zu mindern.

Künast hatte vor dem Treffen erklärt, sie sehe wenig Parallelen zwischen diesen Protestaktionen und der Anfangszeit ihrer Partei. "Nein, ich fühle mich nicht an die Frühzeit der Grünen erinnert", sagte die frühere Agrarministerin der Deutschen Presse-Agentur. "Das war ziviler Ungehorsam, aber eine andere Methode."

Sich um das Klima zu sorgen, sei nötig, sagte Künast. "Das tue ich auch. Aber Proteste in Form von Ultimaten gegenüber Politik führen in die Sackgasse, auch weil sie demokratische Verfahren missachten." Sie und die Aktivisten hätten das gleiche Ziel: "Lebensmittelverschwendung reduzieren". Nach dem Treffen mit den Aktivisten ergänzte Künast: "Wir müssen jetzt Maßnahmen ergreifen und diese natürlich weiter anschärfen. Und genau das werden wir tun."/hrz/vsr/DP/zb