Prag (Reuters) - Die EZB sollte im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation aus Sicht des slowakischen Notenbank-Gouverneurs Peter Kazimir die Zinsen womöglich nicht mehr ganz so stark anheben.

Es gebe ein Basisszenario und nach diesem sei die Inflation zu hoch und das schon zu lange, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Bratislava. "Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir nicht nachlassen sollten, wenn wir nicht wesentlich vom Basisszenario abweichen." Das heiße, "wir sollten die Zinsen weiter anheben, vielleicht langsamer, aber wir sollten weitermachen".

Der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA vor mehr als zwei Wochen sowie der Notverkauf der Schweizer Großbank Credit Suisse an den Rivalen UBS hatten Anleger an den Börsen aufgeschreckt. Befürchtungen wurden geweckt, eine neue Bankenkrise könne heraufziehen. Die EZB hat bei ihren Zinsentscheidungen auch die Finanzmarktstabilität im Blick. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist am 4. Mai.

(Bericht von Jan Lopatka, Jason Hovet und Frank Siebelt; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)