BERLIN (Dow Jones)--Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute werden laut einem Bericht im Handelsblatt ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft inmitten der Energiekrise deutlich senken. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr nur noch um 1,4 Prozent wachsen (Frühjahrsgutachten: 2,7 Prozent). Für das kommende Jahr würden die Institute sogar von einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 0,4 Prozent ausgehen nach einem zuvor vorhergesagten Wachstum von 3,1 Prozent, wie das Handelsblatt mit Verweis auf Regierungskreise berichtet.

Bei der Preisentwicklung gehen die Institute demnach von einer beschleunigten Verteuerung aus. Demnach dürfte die Inflationsrate 2022 laut Herbstprognose bei 8,4 Prozent (6,1) und 2023 bei 8,8 Prozent (2,8) liegen. Damit läge die Teuerung noch über der im Frühjahr vorgestellten Prognose für den Fall eines sofortigen Gaslieferstopps. Für dieses Szenario waren die Ökonomen im April noch von einer Teuerungsrate von 7,3 Prozent in diesem bzw. 5,0 Prozent in 2023 ausgegangen.

Die Gemeinschaftsdiagnose wird im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums vom Ifo-Institut in München, vom IfW in Kiel, vom IWH in Halle und vom RWI in Essen erstellt. Die Institute werden ihre neue Prognose am Donnerstag um 10 Uhr vorstellen.

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September 26, 2022 09:37 ET (13:37 GMT)