London/Washington (Reuters) - Großbritannien lässt weitere Angriffe auf die Huthi-Rebellen im Jemen zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer offen.

"Lassen Sie uns abwarten und sehen, was geschieht", sagte Verteidigungsminister Grant Shapps am Montag im Sender Sky News. Es sei nicht so, dass Großbritannien sich an Aktionen im Roten Meer beteiligen wolle, durch das überaus wichtige Schifffahrtsrouten führen. "Aber letztlich ist die Freiheit der Seefahrt ein internationales Recht, das geschützt werden muss." In der Nacht zu Freitag hatte sich Großbritannien an Luftangriffen der USA auf militärische Stellungen der Huthi beteiligt. Die USA griffen in der Nacht zu Samstag erneut Stellungen der Huthi-Rebellen an, die vom Iran unterstützt werden. Daran nahm Großbritannien nicht teil.

Die Huthi haben sich solidarisch mit der radikalen Hamas im Gazastreifen erklärt, die dort im Krieg mit Israel ist. Sie attackieren immer wieder Frachter im Roten Meer, die nach ihrer Darstellung in Zusammenhang mit Israel stehen. Verteidigungsminister Shapps sagte, die britische Regierung beobachte die Situation im Zusammenhang mit den Huthis und deren Angriffe auf Schiffe genau. "Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass wir natürlich die Entscheidungen treffen werden, die getroffen werden müssen, wenn das nicht aufhört."

Die USA haben im Dezember eine Allianz mit mehreren Staaten gebildet, um die Sicherheit der Handelsschifffahrt im Roten Meer zu wahren. Der Einsatz findet unter dem Namen Prosperity Guardian (auf Deutsch etwa Wächter des Wohlstands) statt.

Die US-Marine fing am Sonntag nach eigenen Angaben zudem eine Rakete ab, die die Huthi auf einen US-Zerstörer im Roten Meer abgefeuert hatten. Verletzte und Schäden habe es nicht gegeben, teilte das für den Nahen Osten zuständige Kommandozentrum des US-Militärs (Centcom) auf X mit. Die Rakete der Huthi sei in der Nähe des jemenitischen Hafens Hodeidah abgefangen worden.

(Bericht von: Sachin Ravikumar, Chandni Shah; geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)