Ghana wird nächste Woche wieder mit den Anleihegläubigern verhandeln, sagt Finanzminister

Ghana wird sich ab nächster Woche wieder mit seinen internationalen Anleihegläubigern zusammensetzen, sagte Finanzminister Ken Ofori-Atta am Montag gegenüber Reuters. Das Land will auf dem Schwung aufbauen, den es in der vergangenen Woche bei der Umstrukturierung von 5,4 Milliarden Dollar offizieller Gläubigerschulden entwickelt hat.

Das westafrikanische Land werde versuchen, die Gespräche fortzusetzen, nachdem es sich im Oktober in Marrakesch mit den Inhabern seiner ausstehenden Eurobonds im Wert von rund 13 Milliarden Dollar getroffen habe, sagte Ofori-Atta in einem Interview am Rande des jährlichen Weltwirtschaftsforums (WEF).

Außerdem werden Beamte am 23. Januar nach China reisen, fügte er hinzu. China und Frankreich führen gemeinsam den Vorsitz in Ghanas offiziellem Gläubigerausschuss. Die mit dem Ausschuss erzielte Einigung war der Schlüssel, um mehr Mittel aus einem Rettungskredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 3 Milliarden Dollar freizusetzen.

Ghana ist im Dezember 2022 mit den meisten seiner Auslandsschulden in Verzug geraten, nachdem die Kosten für den Schuldendienst in die Höhe geschnellt waren. Das Land will 20 Milliarden Dollar an Auslandsschulden umstrukturieren, die sich Ende 2022 auf etwa 30 Milliarden Dollar beliefen, und hat bereits die meisten lokalen Schulden umstrukturiert.

Die Umstrukturierungsverhandlungen im vergangenen Jahr waren ein "sehr schwieriger, schmerzhafter Prozess", aber Ghana hat "eine ziemlich gute Dynamik entwickelt", sagte Ofori-Atta.

Das IWF-Exekutivdirektorium wird am Freitag zusammentreten, um über eine Auszahlung von 600 Millionen Dollar aus Ghanas Rettungsprogramm zu entscheiden. Die Genehmigung gilt in der Regel als Formalität, sobald eine Sitzung anberaumt wurde, und würde Mittel von anderen multilateralen Kreditgebern freisetzen.

Ofori-Atta fügte hinzu, dass die Weltbank voraussichtlich am 25. Januar über 550 Millionen Dollar an "dringend benötigten" Mitteln entscheiden wird.

Ghana überarbeitet seine Schulden im Rahmen des Common Framework, einem Umstrukturierungsprozess, der von den G20-Ländern während der COVID-19-Pandemie eingeführt wurde und für seine langsamen Ergebnisse kritisiert wurde.

Ofori-Atta sagte, die makroökonomische Situation im Jahr 2022 sei "käfigrasselnd" gewesen, habe sich aber verbessert, und er verwies auf einen Anstieg der Einnahmen und einen Rückgang der Inflation. Die jüngsten Daten zeigten, dass sich die Verbraucherinflation im Dezember auf 23,2% im Jahresvergleich verlangsamt hatte, verglichen mit mehr als 50%, als das Land in die Zahlungsunfähigkeit kippte.

In der Zwischenzeit lag das Wachstum bei 3% und damit mehr als doppelt so hoch wie die vom IWF prognostizierte Rate von 1,2%, sagte Ofori-Atta.