BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Zeitungsverleger haben zurückhaltend auf den ARD-Vorschlag reagiert, eine gemeinsame digitale "Plattform aller Qualitätsanbieter" zu schaffen. "Eine solche Plattform vermag die bestehenden Probleme nicht zu lösen", teilte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Freitag in Berlin mit. "Priorität hat für den BDZV, dass Bund, Länder und die EU ein Wettbewerbsumfeld für den Erhalt der Vielfalt der Verlagsangebote gewährleisten."

Der neue ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hatte sich am Donnerstag für die Schaffung einer gemeinsamen Plattform privater Verleger und öffentlich-rechtlicher Anbieter ausgesprochen, um der Übermacht internationaler Suchmaschinen Paroli leisten zu können. "Voraussetzung hierfür ist eine effektiv durchsetzbare Plattform- und Suchmaschinenneutralität, die Absicherung und Durchsetzbarkeit von Schutzrechten sowie eine klare Begrenzung der geschriebenen Texte in den digitalen Angeboten der Beihilfe finanzierten öffentlich-rechtlichen Sender", entgegnete der BDZV.

Wichtig sei auch eine Datenschutzregulierung, mit der die Dominanz der bestehenden marktbeherrschenden Plattformen - anders als derzeit von der EU geplant - nicht noch zementiert werde. "Der Gesetzgeber ist hier gefragt."/cr/DP/nas