Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die Versicherer haben die Bundesregierung aufgefordert, im Zuge der Cannabis-Legalisierung möglichst schnell klare Regeln für den Straßenverkehr zu schaffen. Unter anderem müsse der gefährliche Mischkonsum von Alkohol und Cannabis verboten werden, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zwar solle am 1. April der Besitz und der Anbau zum Eigenkonsum kleiner Mengen Cannabis legalisiert werden - wichtige Vorgaben für den Straßenverkehr wie Grenzwerte für THC folgten allerdings erst später. "Damit bleibt es auch nach der Legalisierung vorerst bei den aktuellen Regeln, und das heißt: Kiffen wird legal, bekifft Autofahren nicht", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Besondere Probleme fürchten die Versicherer laut dem Verband durch Mischkonsum von Cannabis und Alkohol. "Alkohol und Cannabis sind zusammen unberechenbar", warnte Asmussen. Sobald Alkohol im Spiel sei, müsse daher eine Null-Toleranz-Grenze für Cannabis gelten. Autofahrten unter dem Einfluss von Cannabis gälten nach dem Straßenverkehrsgesetz weiterhin als Drogenfahrten, betonte der GDV. Sobald Cannabis im Blut nachgewiesen werden könne, begingen Fahrer eine Ordnungswidrigkeit. Komme es bei der Drogenfahrt zu einem Unfall, begehe der Fahrer eine Straftat und riskiere auch seinen Versicherungsschutz.

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DJG/ank/brb

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February 22, 2024 07:26 ET (12:26 GMT)