WASHINGTON (dpa-AFX) - Bis November könnten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA insgesamt rund 208 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben. Das wären fast 80 000 Tote mehr als derzeit. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis November aber mit rund 163 000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle. "Jene, die sich weigern, eine Maske zu tragen, bringen ihr Leben, ihre Familien, ihre Freunde und ihre Gemeinschaften in Gefahr", erklärte Institutsdirektor Christopher Murray am Dienstag (Ortszeit).

Das Institut hatte Mitte Juni bereits mit rund 200 000 Toten bis Oktober gerechnet. Angesichts zeitweise fallender Infektionszahlen korrigierten die Forscher ihre Prognose dann auf rund 175 000 herab. Die erneute Erhöhung der Prognose war demnach dem starken Anstieg der Neuinfektionen im Süden der USA und dem Ausblick auf die Herbstmonate geschuldet, erklärte IHME. Im September und Oktober sei zu Beginn der Grippesaison mit einem deutlichen Anstieg der Corona-Todeszahlen zu rechnen, hieß es.

Daten der Universität Johns Hopkins zufolge gibt es in den USA bislang knapp drei Millionen bekannte Coronavirus-Infektionen. Allein am Dienstag gab es demnach rund 60 000 Neuinfektionen, so viele wie noch nie zuvor an einem Tag. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen. Mehr als 131 000 Menschen starben in den USA bislang an oder im Zusammenhang mit einer Infektion./jbz/DP/mis